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Neue Ernteschätzungen

IGC: Mehr Weizen, Mais unverändert;  EU-KOM: weitere Kürzung der EU-Ernte 2018

 Ende Oktober 2018 haben der internationale Getreiderat (IGC) und die EU-Kommission (EU-KOM) aktualisierte Schätzungen zu den Ernteergebnissen 2018/19 veröffentlicht.

 Der IGC schätzt die globale Weizenernte um 12 Mio. t höher ein, die Maisernte wird unverändert zum Vormonat eingestuft. Die weltweiten Getreidebestände sollen am Ende des Jahres bei 560 Mio. t etwas höher ausfallen als bisher angenommen, bleiben aber knapp 10 % unter Vorjahr zurück.

 Die höhere globale Weizenernte kommt durch größere als bisher geschätzte Ergebnisse in China (+ 12 Mio. t), Russland (+ 1 Mio. t) und der Ukraine +1 Mio. t) zustande. Dagegen wurde die Weizen-erzeugung vom IGC aufgrund der Trockenheit in Australien um +2,5 Mio. t und in Argentinien um +0,5   Mio. t zum Vormonat gekürzt.

 Der weltweite Weizenverbrauch wurde etwas höher eingeschätzt. Im Jahresvergleich wird mit einem um 11 Mio. t geringeren Weizenbestand gerechnet. Besonders stark ist der Rückgang mit 17 Mio. t in den bedeutenden Exportländern mit Schwerpunkt EU. Dagegen spielen die großen Bestandsaufstockungen in China keine preisbedeutende Rolle, weil sich das Land nicht nennenswert am Welthandel beteiligt.

 Die Schwarzmeerexporte liegen mit -22 % auf Jahresbasis unter Vorjahr. Vorerst ist jedoch bis Jahresende 2018 mit hohen russischen Ausfuhren zu rechnen. Im neuen Jahr sollen infolge des Wintereinbruchs die russischen Lieferungen deutlich kleiner ausfallen. Hinzu kommen Export-kürzungen Australiens und Argentiniens. Das zu erwartende kleinere Exportangebot im Frühjahr 2019 sollte die internationalen Weizenpreise zumindest festigen oder sogar steigen lassen.

 Aufgrund der Vorlaufzeit für die Berichterstattung werden die IGC-Zahlen durch neue Meldungen bereits überholt. Die russische Weizenernte soll nach offiziellen Meldungen etwas höher ausfallen als der IGC veranschlagt hat. Dagegen werden in Australien trockenheitsbedingt mehr als 50 % kleinere Ernten erwartet gemessen am 20-jährigen Durchschnitt. Die übliche 50% Exportquote Australiens wird im Frühjahr 2019 spürbar kleiner sein.

 Die weltweit noch laufenden bzw. noch ausstehenden Maisernten schätzt der IGC auf 1.074 Mio. t unverändert im Vergleich zum Vormonatsergebnis. Im Vergleich zum Vorjahr steigt das Ergebnis um 2,5 %. Hohe Produktionszuwächse von +5 % werden im Frühsommer 2019 in Südamerika vorausgeschätzt. Bei steigenden industriellen und Futterverbrauch gehen die Maisendbestände nach den IGC-Berechnungen um rd. 14 % zurück.

 Insgesamt wird das Getreidewirtschaftsjahr 2018/19 von einer knapperen Versorgungslage im Vergleich zu den 3 bis 4 Vorjahren geprägt. Die laufende globale Produktion liegt unter dem Verbrauch. Die russische Ernte liegt 17 %, die EU-Ernte um 7,5 % unter Vorjahr. Allein die US-Ernte fällt um 2 % größer aus. Die weltweiten Vorratsbestände werden deutlich abgebaut. Die preisentscheidenden Endbestände der 8 großen Exportländer fallen um rd. 20 %.

 Die jüngste EU-Ernteschätzung der EU-KOM wurde jetzt auf 282,7 Mio. t nach unten korrigiert. Der 5 Jahresdurchschnitt liegt bei 310 Mio. t.  Das Ergebnis bei Weizen wird aktuell auf 136,1 Mio. abgestuft. Der Getreideendbestand errechnet sich auf 41,3 Mio. t bzw. 11 Mio. t kleiner als im Vorjahr. Die Importe steigen auf 23,8 Mio. t und die Exporte erreichen nur noch 32 Mio. t. Die mehr als doppelt so hohen EU-Exportüberschüsse früherer Jahre sind erstmal vorbei.  

 

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