20.
03.21
11:02

Optimale Verkaufstermine bei Getreide

Optimale Verkaufstermine für Weizen im Wirtschaftsjahresverlauf.  

Die bisherige Weizenpreisentwicklung in diesem Jahr 2020/21 hat für einige Überraschungen gesorgt. Die Kurse sind zunächst aus der Ernte heraus zwar deutlich gestiegen, blieben jedoch im Rahmen der üblichen Entwicklungen in einer Nachernteperiode.  

Mit Beginn der 1. Anschlussversorgungsphase im Nov.2020 begann eine ungewöhnlich steile Preisanstiegsperiode, die zunächst mit der abfallenden Versorgungslage auf Weltebene in Verbindung gebracht wurde. Maßgebliche Unterstützung kam zusätzlich von den anhaltend hohen Getreideimporten Chinas.  

Nach dem Jahreswechsel war eine 2. Preisauftriebswelle zu beobachten. Der Auslöser war bei knapp gewordenen Mengen die Entscheidung des weltgrößten Lieferanten Russlands, die Exportmengen von Weizen im 2. Wirtschaftshalbjahr zu kontingentieren und mit hohen Ausfuhr-zöllen zu versehen. Auf der Importseite bestand dagegen ein ausgeprägtes Vorsorgeverhalten, unter den Covid-19-Bedingungen für eine hinreichende Vorratshaltung zu sorgen.  

Folgt man den Erfahrungen früherer Jahre mit ähnlichen Markt- und Preisverhältnissen, dann sind nach einer Frühjahrspause angespannte Preisverhältnisse in Verbindung mit der zweiten Anschlussversorgungsphase bis zur neuen Ernte nicht auszuschließen. Dabei kommt es wesentlich auf den tatsächlich noch notwendigen Anschlußbedarf im Verhältnis zum verfügbaren Angebot an. Darüber hinaus spielen die fortlaufenden ergänzten Kenntnisse zu den Erwartungen an die neue Ernte eine mitentscheidende Rolle.  

Die Erfahrungen aus der weltweit knappen Versorgungslage in den Jahren 2011/12 bis 2013/14 mit einem Hochpreisniveau von 200 bis 250 €/t Weizen weisen daraufhin, dass zum Schluß des Wirtschaftsjahres nochmal ein Preisschub nicht ausgeschlossen werden kann.  

Ein deutlicher Preisabfall wie in den gut versorgten Jahren 2014/15 bis 2017/18 ist dagegen wenig wahrscheinlich.  

Die bisherigen Prognosen zu den EU-Ernteergebnissen 2021 sind den Vorhersagen von COCERAL nur im Bereich des Durchschnitts von 300 Mio. t anzusiedeln. MARS schätzt nach den bisherigen Klimadaten allerdings etwas höhere Flächenerträge, aber daran kann sich noch einiges ändern.  

Der DRV geht aufgrund der Anbauflächen davon aus, dass die deutsche Getreideernte unter 45 Mio. t bleiben soll. Frühere Spitzenernten von 50 Mio. t seien außerhalb der Reichweite.  

Auf internationaler Ebene erwartet die FAO eine weltweit nochmal steigende Weizenernte in Höhe von 780 Mio. t. Allerdings werden die Ergebnisse in den USA und Russland witterungsbedingt deutlich unter Vorjahresniveau veranschlagt. Auch die ungewöhnlich hohe australische Ernte wird sich nicht wiederholen. In China wird von unterdurchschnittlichen Ergebnissen ausgegangen.  

Im Falle von Mais rechnet man dagegen mit einer starken Flächenausdehnung im weltgrößten Anbaugebiet USA. Wie die Erträge ausfallen, bleibt vorerst noch offen.

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