22.
10.18
17:07

Trockenheitsbedingt ungünstiger Start in die Getreidekampagne

Wie die Saat -  so die Ernte:  kritische Aussaatbedingungen in weiten Teilen Europas

 Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in seiner Okt.-18-Ausgabe die Klimadaten im Hinblick auf die Aussaat- und Auflaufbedingungen ausgewertet. Verminderte Aussaatflächen und schwache Bestände lassen eine kleinere Ernte 2019 erwarten.

 In weiten Teilen Europas startete die Saatzeit unter ungewöhnlich trockenen Bedingungen. Die Gebiete mit Niederschlagsdefizit bis hin zu ausgeprägter starker Trockenheit reicht von Frankreich über Deutschland und Polen bis weit nach Russland hinein. Dabei sind die Feuchtigkeitsverhältnisse nicht einheitlich, je nachdem, wo zwischenzeitliche Regenschauer in unterschiedlicher Stärke vorbeigezogen sind. Besonders stark betroffen sind die mittel- bzw. osteuropäischen Länder.

 In den skandinavischen und baltischen Staaten fand die Saat im Monat September dagegen unter vergleichsweise günstigen Bedingungen statt. Auch in Portugal und in Spanien bestehen Aussichten auf aktuell günstige Bestellungsverhältnisse, weil die Niederschläge im Oktober noch rechtzeitig und ausreichend gefallen sind.

 Besonders betroffen durch die fehlenden Niederschläge war der Raps, dessen Aussaatermine bereits Ende August beginnen Grundsätzlich erfolgte die Bestellung nicht zum optimalen Zeitpunkt, sondern erst später im September. Etliche Rapsflächen wurden wegen unzureichenden Aufganges umgebrochen und einige Schläge erneut bestellt. Man kann davon ausgehen, dass die Rapsflächen kleiner bleiben und die weniger ertragsreichen Sommersaaten deutlich zunehmen.

 Für spätsaatverträgliche Getreidearten und Sorten wie den Winterweizen besteht die Hoffnung auf noch kommende und zumindest genügende Regenfälle.

 Insgesamt ist jedoch der Feuchtigkeitsvorrat in den Böden in weiten Regionen nicht optimal. Man muss schon auf hohe Winterniederschläge hoffen, damit der Wasserbedarf bei einsetzender Vegetationszeit mit hohen Verdunstungsraten ausreicht.

 Wie die Ernte in kommenden Jahr tatsächlich ausfällt, ist zwar konkret noch nicht zu beziffern, weil eine Vielzahl von Einflussfaktoren noch den Ertrag beeinflussen. Aber der ungünstige Start in die neue Periode lässt vermuten, dass Rekordernten wohl auszuschließen sind, eher wird wohl  - zum wiederholten Male - mit unterdurchschnittlichen Ergebnissen zu rechnen sein. 

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