Überraschend niedrige US-Anbauflächen – heftige Kurssprünge an den Börsen
Das Ergebnis der Umfrage zu den Anbauflächen 2021 bei den US-Farmern hat die Erwartungen der Marktteilnehmer überrascht. Es bestand die überwiegende Einschätzung, dass aufgrund der aktuell hohen Preise die Anbauflächen erheblich ausgedehnt werden würden. Die US-Farmer haben jedoch anders angebaut bzw. geplant.
Die angelaufene Bestellung der Maisanbaufläche soll um weniger als 1 % auf 36,88 Mio. ha steigen; erwartet waren fast 40 Mio. ha.
Die im Apr./Mai zu bestellenden Sojaflächen sollen 35,46 Mio. ha erreichen. Die Erwartungen lagen bis zu 38 Mio. ha.
Die Sommerweizenflächen sollen mit 4,68 Mio. ha um -4 % niedriger liegen als im Vorjahr. Allerdings ist der Winterweizenanbau um 9 % auf 13,25 Mio. ha gestiegen.
Die Inventarisierung der Vorratsbestände zum Stichtag 1. Mrz. 2021 war weniger spektakulär, trug aber zur Verschärfung der Markt-und Preisaussichten bei.
Die Maisvorräte wurden mit 195,6 Mio. t festgestellt. Im Vorjahr waren es noch 202 Mio. t.
Nach niedriger sind die Sojabestände mit 42,6 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 61,4 Mio. t.
Der Vorrat an Weizen liegt mit 35,76 Mio. t beachtlich unter Vorjahresniveau von 38,5 Mio. t.
Niedrige Vorratsbestände in Verbindung mit einer anbaubedingt geringeren Ernteerwartung führt zu einer deutlich knapperen Einschätzung der zukünftigen Versorgungslage in einem der weltgrößten Produktionsgebiete.
Die Reaktionen an den Börsen folgten auf dem Fuße: die Kurse erreichten Steigerungen bis an die zulässige Limit-up-Grenze. Mais verteuerte sich schlagartig um fast 9 €/t. Der Weizen als mögliches Ersatzprodukt zog gleich mit. Sojabohnen stiegen um rd. 20 €/t.
Die weitere Entwicklung orientiert sich jetzt vornehmlich an den Erwartungen der witterungsabhängigen Flächenerträge. Dabei spielen bereits die Anbaubedingungen eine wesentliche Rolle, nachfolgend die Wachstumsverhältnisse in den ertragsentscheidenden Vegetationsphasen.
