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06.19
09:46

US-Maisaussaat weiter im Verzug - Erneuter Kursanstieg an den Börsen

Dramatische Zuspitzung der Maisaussaat in den USA – Maiskurse steigen erneut

Mit Datum vom 2. Juni 2019 waren erst 67 % der geplanten US-Maisflächen bestellt. Anhaltende Regenfälle be- und verhindern einen zügigen Fortgang der Maissaat. In der abgelaufenen Woche konnten nur zusätzlich 7 % der Flächen bearbeitet werden. Bei ungehinderten Bestellarbeiten könnte leicht das doppelt geleistet werden.

Die verbleibende Zeit von 1 bis 2 Wochen wird ganz knapp. Wenn man unterstellt, dass angesichts der fortgesetzten Regenfälle die ein oder andere Fläche noch befahren werden kann, ist von einem beachtlichen Rest unbestellter Flächen auszugehen.

Alternativ ist zwar auch die Aussaat von Sojabohnen denkbar, aber auch hier nähert sich das Ende des Bestellungszeitraums.

Bei überschlägiger Rechnung einer deutlich verminderten Anbaufläche und eher unterdurchschnittlichen Hektarerträgen infolge des ungünstigen witterungsbedingten Wachstumsbeginns könnte eine US-Maisernte in der Größenordnung von 325 Mio. t herauskommen. Im Vorjahr wurden 366 Mio. t, vor zwei Jahren 371 Mio. t geerntet. Das diesjährige Ergebnis wurde noch vor einigen Wochen mit 382 Mio. t prognostiziert.

Eine Abfederung der schwachen US-Maisernte geht von den hohen Anfangsbeständen mit 54 Mio. t aus. Darüber hinaus werden die Exporte nach Mexiko infolge der Handelsspannungen kleiner ausfallen. Hohe US-Maispreise verringern ebenfalls die internationale Wettbewerbsfähigkeit der US-Ware. Dagegen wird der Inlandsverbrauch kaum zurückgehen, weil der große Tierbestand (Schweine) mehr Futter beansprucht. Die auf 15 % erhöhte Beimischung von Ethanol in den Benzinsektor könnte ebenfalls zu mehr Nachfrage führen, ist aber abhängig vom Preisverhältnis zum mineralischen Kraftstoffpreis.

In jedem Fall errechnet sich für den US-Maismarkt eine deutlich engere Marktlage. Die Versorgungszahl „% Endbestand zum Verbrauch“ (stock to use ratio) fällt rechnerisch auf 8,5 % zurück. Einschlägige Untersuchungen ergeben einen statistischen Zusammenhang zwischen der Versorgungszahl und dem jahresdurchschnittlichen Maispreis. Sollte sich die jüngste Ernteschätzung bewahrheiten, ist mit Durchschnittspreisen von 5,5 $ je bu bzw. umgerechnet etwas über 19 €/dt auszugehen.

Hohe Maispreise ziehen die Weizenpreise mit, denn angesichts des erwarteten Kursniveaus werden auch Teile des Weizens für den Futtersektor attraktiv. Die US-Weizenernte ist jedoch mit rd. 50 Mio. t vergleichsweise klein zu den Maisernten mit mittleren 360 Mio. t.

Aber noch ist keine abschließende Beurteilung möglich, weil die kommenden Monate für die Ertragsbildung noch einmal ganz entscheidend sein werden.

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