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11.21
15:47

USDA aktualisiert globale Getreideversorgung 2021/22

USDA kürzt erneut globale Weizenversorgung, erhöht Maisvorräte  

Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner Nov.2021-Ausgabe die Weltgetreideernte 2021/22 auf 2.274 Mio. t etwas höher geschätzt als im Vormonat. Der weltweite Verbrauch wird ebenfalls etwas höher auf 2.278 Mio. t angesetzt. Die Bestandsvorräte bleiben bei rd. 605 Mio. t. Die Versorgungszahl erreicht unverändert 26,6 % Endbestand (Vorjahr 27,1 %) zum Verbrauch, ohne China abnehmende 14,0 %. Die mehrjährige Entwicklung einer knapperen Versorgungslage setzt sich auch in diesem Jahr fort und wird durch hohe Transport- und Energiekosten verschärft.  

Die Ernten in Rußland mit -15 % (-12,5 Mio. t) bleiben weiter unter dem Vorjahr, ebenfalls Kanada mit -27 % (-18 Mio. t). In den USA hat der Weizen knapp 10 % zum Vorjahr eingebüßt. Die Ursache in Nordamerika ist die große Hitzewelle im Nordwesten. In Russland sind ausgewinterte Bestände und eine schwache Kornausbildung die entscheidenden Ursachen gewesen.  

Dagegen werden die Ernten in Australien unverändert auf hohe 47 Mio. t veranschlagt. In der Ukraine wird das bisher geschätzte Rekordergebnis von rd. 83 Mio. t nur wenig verringert. Die EU-27-Ernte schätzt das USDA auf rd. 294 Mio. t (Vorjahr 280 Mio. t).  

Die globale Weizenernte wird auf rd. 775 Mio. t als Folge der Einbußen in Nordamerika nochmal etwas verringert. Der weltweite Verbrauch wird auf 787 Mio. t etwas höher als im Vormonat geschätzt. Die Folge ist ein Vorratsabbau (o. China) auf die Versorgungszahl von 21,1 % Endbestand zum Verbrauch (Vorjahr 22,7 %).

Die Weizenexporte der weltgrößten Ausfuhrländer fallen in Kanada um -43 % (-11 Mio. t), in Rußland um -6,5% (-2,5 Mio. t) im Vergleich zum Vorjahr. Steigende Ausfuhrmengen werden dagegen in der Ukraine (+7 Mio. t) und der EU-27 (+6,5 Mio. t) erwartet. Auf der Importseite ist jedoch eine beachtliche Steigerung von vorjährigen 194 auf 201 Mio. t zu beobachten.  

Die weltweite Maisernte wird zum Vormonat um +6 Mio. t auf 1.205 Mio. t eingestuft und liegt 7,6 % über dem Vorjahresergebnis. Der Verbrauch wird auf 1.192 Mio. t etwas höher geschätzt. Die Versorgungslage verbessert sich gegenüber dem schwachen Vorjahr um 12 Mio. t. Im Vergleich zu früheren Jahren bleiben die Vorratsbestände im Maissektor mit 25,5 % Endbestand zum Verbrauch (Vorjahr 27 %) dennoch eher im unteren Mittelfeld.  

Die US-Maisernte wurde auf 382,6 Mio. t (Vorjahr 358,5 Mio. t) nochmal leicht erhöht. Jüngste Niederschläge und eine größere Anbaufläche tragen zur Steigerung bei. Die US-Ernte mit rd. einem Drittel Anteil an der Welterzeugung und am Export bestimmt maßgeblich das globale Markt- und Preisgeschehen. Die Ernte befindet sich im Endstadium.

Die Maisernte Brasiliens soll nach dem schwachen Ergebnis des zurückliegenden WJ 2020/21 mit 86 Mio. t und einem 35 %-igen Exportrückgang für das kommende Jahr wieder auf 118 Mio. t steigen, aber es bestehen noch Risiken für die Zweiternte nach Soja.

In China wird die Maisernte zur Vormonatsschätzung unverändert auf 273 Mio. t (Vorjahr 261 Mio. t) bleiben. Günstige Niederschlagsverhältnisse in bedeutenden Anbauregionen gleichen die Verluste in den Überschwemmungsgebieten mehr als aus. Die chinesischen Maiseinfuhren sollen um 3,5 Mio. t auf 26 Mio. t sinken. Vor 5 Jahren importierte China erst 3 Mio. t.  

An der Chicagoer Börse hat der USDA Bericht bei den Weizenkursen Steigerungen bis auf umgerechnete 247 €/t ausgelöst. Dezemberkurse für Mais notieren bei gestiegenen 189,50 €/t. Die Kurse an der Pariser Börse folgten zeitversetzt. Dez.-Weizen notiert bei rd. 287,50 €/t und Jan.22-Mais gab etwas auf 234,50 €/t nach.  

Das sensible Preisgeschehen ist nicht nur eine Folge enger Angebots-Nachfrage-Verhältnisse sondern wird zusätzlich durch die Engpässe beim weltweiten Transport mit gestiegenen Frachtraten verschärft. Hinzu kommen die schlechten Aussichten der kommenden Ernte infolge der globalen Düngerknappheit und hohen Düngemittelpreisen.

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