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08.22
13:33

USDA: Aug 2022: Weltgetreideversorgung wird knapper

USDA korrigiert globale Getreideversorgung 2022/23 weiter nach unten

Ergebnisse im Vorjahresvergleich

Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner Aug-2022-Ausgabe zum 4. Mal die Weltgetreide-ernte 2022/23 geschätzt. Die globale Erzeugung wird auf 2.249 Mio. t (Vorjahr 2.280 Mio. t) veranschlagt. Der weltweite Verbrauch wird auf 2.265 Mio. t (Vorjahr 2.280 Mio. t) ebenfalls niedriger eingestuft. 

Die Endbestände fallen knapp unter 600 Mio. t (Vorjahr 615 Mio. t). Die Versorgungszahl errechnet sich auf 26,4 % Endbestand zum Verbrauch (Vorjahr 26,9 %), ohne China auf abnehmende 13,9 % (Vorjahr 14,5 %). Die seit Jahren abnehmende globale Versorgungsentwicklung setzt sich fort. Eine stark wachsende Bedeutung kommt der Beurteilung der Versorgungssicherheit vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine zu. Versorgungsängste werden zum preisbestimmenden Faktor.  

Beim globalen Welthandel wurden die Mengen auf 436 Mio. t (Vorjahr 465 Mio. t) geringer geschätzt. Im Falle der Ukraine- Exporte wird eine Ausfuhrmenge von rd. 25 Mio. t (Vorjahr 50 Mio. t) vorausgesagt; für Russland schätzt das USDA Ausfuhrmengen von 52 Mio. t Getreide (Vorjahr 42,5 Mio. t).  Aus den Schwarzmeerländern stammen rd. 20 % des Weltexportes an Getreide. Höhere Ausfuhren werden für Kanada, USA, Australien und der EU vorausgesagt. Trotz Trockenheit soll Indien Weizen auf Vorjahresniveau ausführen.  

Auf der Importseite wird die kritische Versorgungslage bei den nordafrikanischen und den Ländern des mittleren Ostens mit leicht gekürzten Einfuhrmengen bestätigt. China soll seine Maisimporte um rd. 10 % verringern. 

Ergebnisse im Vergleich zur Vormonatsschätzung

Die Korrekturen der Aug-Schätzung zum Vormonat fallen vergleichsweise gering aus. Die globale Weizenernte wird zwar erhöht, aber durch den steigenden Verbrauch wieder aufgefangen.  Die Vorratsbestände bleiben unverändert knapp.

Die übrige Getreideernte mit Schwerpunkt Mais wird gekürzt, während die Verbrauchsmengen nur wenig verringert werden; die schon verminderten Endbestände fallen weiter ab.

Wie sind die weiteren Markt- u. Preisaussichten einzuschätzen?

Für den Rest des Getreidejahres 2022/23 (Herbst) stehen noch große Maisernten auf der Nordhalb-kugel aus, die rd. 40 % der Welternte ausmachen. Das Niederschlagsdefizit führt zurzeit zu laufenden Abschlägen bei den Ertragsschätzungen.  

Im Nov./Dez.2022 stehen die Weizenernten in Argentinien und Australien an. Die aktuellen Prognosen sind noch sehr unsicher.

In den Spätfrühjahr/Frühsommermonaten 2023 erfolgt die Maisernte in Brasilien. Ein bedeutender Teil wird erst nach der Sojaernte (Safrinha) im Febr.23 gesät. Darin steckt noch viel Risikopotenzial.  

Die Schwarzmeerregion bleibt ein unberechenbares Exportgebiet.  

Hohe Inflationsraten und eine drohende Wirtschaftsrezession dämpfen die Nachfrage.  

Gestiegene Dünger- und Energiekosten führen zu gedrosselten Betriebsmitteinsatz mit der Folge fehlender Aussicht auf Ertragssteigerungen. Eine notwendige Auffüllung der Vorratsbestände durch eine überdurchschnittliche Ernte 2023 ist kaum zu erwarten.

 

An den Börsen sind die Weizenkurse nach einem längeren Preisabschwung wieder in die Nähe von 350 €/t aufgerückt. Die Maisnotierungen erfahren einen noch höheren Preisauftrieb. Der Ukraine-Effekt hat an preistreibender Wirkung nachgegeben. Die neuen Ernten und die Aussichten auf die weitere Versorgungslage geben das Preisniveau und –entwicklung vor.

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