USDA: Letzte Schätzung Getreidemarkt 2018/19 – geringfügig verbesserte Versorgungslage
Die jüngste und letzte Schätzung des US-Agrarministeriums (USDA) zum Getreidewirtschaftsjahr 2018-19 ergab noch eine Reihe geringfügiger Korrekturen auf Angebots- und Nachfrageseite. Die gesamte Produktionsmenge erhöhte sich auf 2.110 Mio. t, verursacht durch höher eingeschätzte Maisernten in verschiedenen Teilen der Welt. Auf der Nachfrageseite verringerte sich der Weizenverbrauch. Insgesamt fällt damit der Endbestand mit 618 Mio. t nicht ganz so tief, wie bisher geschätzt, bleibt aber dennoch 5 % unter Vorjahresniveau.
Bei der Beurteilung der weltweiten Endbestände sollte man die auseinanderlaufende Entwicklung mit und ohne China beachten. Denn die aufgebauten chinesischen Reserven stehen den Importländern der übrigen Welt nicht zur Verfügung.
Im Weizensektor blieben die Erntemengenschätzungen fast unverändert. Beim Verbrauch wurden 3 Mio. t mit Schwerpunkt im Futterbereich gekürzt, weil die Weizenpreise nicht mit den Maispreisen konkurrieren können. Der Endbestand erhöht sich von 270 auf 275 Mio. t.
Die Maiserzeugung wird um 6 Mio. t höher auf 1.107,4 Mio. t angesetzt. Die Ernten in Argentinien und Brasilien tragen wesentlich dazu bei. Auch die EU-Maisernte hat das USDA um 2 Mio. t auf 63 Mio. t angehoben. Auf der Verbrauchsseite bewegt sich per Saldo nichts. Die Erwartungen an eine höhere Maisverwendung für Bioethanol haben sich nicht erfüllt. Die globalen Maisendbestände steigen um 5,5 Mio. t auf 314 Mio. t mit Schwerpunkt in den USA.
Bei den übrigen Getreidearten sind nur unbedeutende Veränderungen zu beobachten.
Die Börsenkurse in Chicago nahmen die neuen Zahlen gelassen auf. Die Notierung für den neuen Frontmonat Mai-19 gaben für Weizen auf 456 ct/Bu bzw 14,98 €/dt nach während Mais auf 361 ct/bu bzw. 12,63 €/dt geringfügig anstieg. Die Wetterstürme in den USA be- und verhindern die Frühjahrsaussaat.
An der Pariser Börse folgten die Weizenkurse auf nachgebende 18,85 €/dt für den Monat Mai. Mais blieb bislang mit 17,05 €/dt für den Liefermonat Jun.-19 unverändert.
Der nächste Monatsbericht des USDA beschäftigt sich mit der neuen Ernte 2019/20. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein.
