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09:54

USDA korrigiert Versorgungslage auf Weltgetreidemarkt: mehr Weizen, weniger Mais

USDA: höhere Weltweizenernte, gekürzte Maisernten - Weizenkurse geben nach, Mais steigt  

Das US Agrarministerium hat in seiner jüngsten Okt- Ausgabe 2020 die weltweite Getreideernte auf 2.232 Mio. t gegenüber dem Vorjahr leicht nach oben korrigiert. Der Verbrauch wird auf 2.212 Mio. t veranschlagt. Die Endbestände steigen auf 652 Mio. t bzw. 29,5 % vom Verbrauch. Damit wird eine Versorgungslage angezeigt, die im Mittelfeld der letzten 6 Jahre liegt. Selbst wenn man China auf der Angebotsseite außen vorlässt, ändert sich an der Versorgungseinschätzung nur wenig. Im Einzelnen gibt es jedoch durchaus beachtenswerte Unterschiede.   

Die globale Weizenernte wird auf 773 Mio. t höher eingestuft als noch im Vormonat. Einen wesentlichen Beitrag hat Russland geliefert, dessen Ergebnis nochmals um 5 Mio. t höher auf 83 Mio. t geschätzt wird. Niedrigere Weizenernten in der Ukraine (-1,5 Mio. t), Kanada (-1 Mio. t), in den USA (-0,5 Mio. t) und Argentinien (-0,5 Mio. t) ändern nur wenig am steigenden Gesamtergebnis.  

Der Weizenverbrauch wird geringfügig höher auf 751 Mio. t veranschlagt. Die Zunahme wird vor allem in Russland mit einem höheren Futterverbrauch vorausgeschätzt.   

Die Weizenvorratsbestände am Ende des Jahres errechnen sich auf leicht steigende 321 Mio. t bzw auf 42,7 % Endbestand zum Verbrauch. Diese Versorgungszahl liegt weit über dem mehrjährigen Durchschnitt. Wenn man China außer Betracht läßt, fällt der Wert zwar auf 25,3 %, liegt aber immer noch 1,5 % über den beiden Vorjahren. Im Hinblick auf die zukünftige Preisentwicklung ist jedoch zu berücksichtigen, dass Russland mit Beginn des Jahres 2021 seine Exporte kontingentieren wird. 

Die weltweite Maisernte schätzt das USDA deutlich niedriger auf nur noch 1.159 Mio. t. Der Rückgang um rd. 4 Mio. t ist vorrangig auf die geringere US-Maiserntezurückzuführen, die nur noch auf 374 Mio. t vorausgesagt wird. Zum wiederholten Male wurden die früheren Annahmen über die Anbauflächen zurückgenommen. Auch in der Ukraine wurde die Maisernte und der Export um 2 Mio. t niedriger eingestuft.  

Der globale Maisverbrauch wird auf 1.163 Mio. t veranschlagt. Das bedeutet einen seit mehreren Jahren fortgesetzten Rückgang bei den weltweiten Endbeständen auf mittlerweile 300 Mio. t bzw. 25,8 % des Verbrauchs. Ohne China beträgt die Versorgungszahl 12,6 % Endbestand zum Verbrauch und liegt nur unwesentlich höher als in den Vorjahren. China hält konstant mehr als 50 % der weltweiten Maisvorräte.  

Die Reaktionen an der Chicagoer Börse zeigten nach den ersten Auftriebstendenzen kurz nach der Veröffentlichung des USDA-Berichtes jedoch eine differenziertere Kursentwicklung zum Börsenschluss. Weizen gab umgerechnet auf 18,52 €/dt nach, während Mais auf umgerechnet 13,20 €/dt anstieg. Die Aufschläge in den nachfolgenden Monaten fielen zwar etwas größer aus, aber das Ausgangsniveau war auch erheblich niedriger.  

An der Pariser Börse zogen die Weizen- und Maiskurse in der kurzen Reaktionszeit von Veröffentlichung bis Börsenschluss um rd. 1 €/t an.

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