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USDA: Nov-Schätzung des Weltgetreidemarktes

Nov.-2019: USDA bestätigt globale Weizenernte – kürzt Maisernte – Versorgung kleiner als im Vorjahr – Börsenkurse geben geringfügig nach.

Die jüngste Nov.-19-Schätzung der globalen Getreideernte des US-Agrarministeriums (USDA) lieferte nur wenige Veränderungen der Ergebnisse zum Vormonat.

Insgesamt wird die Welternte (o. Reis) um 0,05 % unwesentlich niedriger zum Vormonat auf 2.160,44 Mio. t. veranschlagt. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Welternte 2019/20 um rd. 30 Mio. über Vorjahr.

Der weltweite Verbrauch wird auf 2.170.54 Mio. t geschätzt und liegt damit um rd 10 Mio. t über der laufenden Ernte. Der Fehlbedarf wird aus dem Abbau der Vorratsbestände bedient, die auf 615 Mio. t zurückfallen.

Die diesjährige Versorgungslage wird regelmäßig an den % Endbeständen zum Verbrauch gemessen. Einschl. China liegt die Versorgungszahl im Mittelfeld bei 28,3 %, bleibt aber deutlich hinter den vorhergehenden Jahren mit bis zu 30,7 % zurück.

Aussagekräftiger ist die Versorgungszahl ohne China, weil das Land über mehr als 50 % der weltweiten Getreidevorratsbestände verfügt aber davon so gut wie nichts für den Export bereitstellt. Ohne China liegen die Endbestände 2019/20 bei nur 15,6 % zum Verbrauch im Vergleich zu vorhergehenden Jahren bis zu 18,4 %Angesichts der Unsicherheiten der noch ausstehenden Ernteergebnisse sind die Vorratsbestände in Höhe von 58 Mio. t der 6 führenden Exportländer von Bedeutung, die im Bedarfsfalle für zusätzliche Ausfuhrmengen zur Verfügung stehen. Vor zwei Jahren lagen diese Mengen noch bei 67 Mio. t.

Die weltweite Weizenernte hat das USDA in den Fällen Argentiniens, Australiens und der USA gekürzt, aber für Russland, Ukraine und die EU angehoben. Das Gesamtergebnis von 765 Mio. t hat sich nicht verändert. Der globale Weizenverbrauch wird unverändert auf 755 Mio. t veranschlagt. Damit steigen die Überhangbestände auf 288 Mio. t an, von denen China über 145 Mio. t verfügt.

Mit 1.102 Mio. t bzw. 51 % der Weltgetreideernte gehört Mais zur bedeutendsten Frucht. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen beim Mais zwischen 20 bis 25 Mio. t.

Das USDA kürzt die diesjährige Maiserzeugung um rd. 2 Mio. t im Vergleich zum Vormonat aufgrund der deutlich herabgesetzten US-Ernte, die um 3 Mio. t auf 347 Mio. t verringert wird. Abschläge von 2 Mio. t werden auch bei der mexikanischen Ernte gemacht. Auch die ukrainische Ernte wird etwas niedriger eingestuft. Dagegen geht man vor etwas höheren Ernten und Ausfuhren in Russland aus.

Der globale Maisverbrauch wird auf 1.126 Mio. t oberhalb der laufenden Ernte angesiedelt. Im Vergleich zur Vormonatsschätzung ergeben sich aus Ernteminderung und Verbrauchserhöhung eine spürbare Verringerung der Vorratsbestände um rd 2%. Von den weltweiten 296 Mio. t Endbeständen verfügt China allein über 195 Mio. t bzw. 66 %, die den möglichen Importländern nicht zur Verfügung stehen. Dagegen werden zusätzliche Ausfuhrmengen aus Brasilien und Russland erwartet.

Insgesamt ist die Nov.-Schätzung des USDA - gemessen an den vorausgelaufenen Informationen über witterungsbedingte Beeinträchtigungen durch Trockenheit, Schnee und Frost in den jeweiligen Anbaugebieten vergleichsweise günstig ausgefallen. Die Erntekürzungen bleiben weit hinter denen zurück, die in den betroffenen Gebieten selbst gemacht wurden. Insbesondere der Ernterückstand beim US-Mais von rd 25 % ist angesichts von Regen, Schnee-und Frosttemperaturen höher als 3 Mio. Mio. t zu veranschlagen. Der Internationale Getreiderat (IGC) geht von Einbußen in einer Höhe von mehr als 10 Mio. t aus. Allerdings ist das zeitversetzte Schätzverhalten des USDA seit Jahren bekannt.

Die Kurse an der Chicagoer Börse gaben leicht nach. Zusätzlich mag auch das verlängerte US-Wochenende eine Rolle gespielt haben, an dem sich erfahrungsgemäß Teilnehmer vom Geschäft zurückziehen und auf die sichere Seitenlinie gehen.

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