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06.20
08:22

USDA schätzt Weltgetreideversorgung nochmal höher ein - Weizenpreise geben nach

USDA prognostiziert steigende Weltgetreideversorgung 2020/21  

In seiner zweiten Schätzung der Getreideversorgung 2020/21 erhöht das US-Agrarministerium (USDA) die Produktion auf 2.258 Mio. t. Dieses Ergebnis liegt 3,8 % über dem Vorjahr. Auf der Verbrauchsseite werden 2.210 Mio. t vorausgesagt bzw. eine Steigerung um 1,9 %. Daraus errechnet sich ein Zuwachs der Endbestände auf 687 Mio. t. Die Versorgungszahl steigt von 28,9 auf 31,1 % Endbestand zum Verbrauch. Das liegt auf Rekordniveau.  

Da China nur begrenzt am Welthandel teilnimmt, aber über mehr als die Hälfte der weltweiten Getreidevorräte verfügt, ist es zweckmäßig, die Versorgungszahlen ohne China zu kalkulieren. Die Kennzahl fällt dann zwar mit 18,3 % niedriger aus, bleibt aber im Mehrjahresvergleich auf Höchst-niveau. Damit wäre 2020/21 eine weit überdurchschnittlich hohe Versorgungslage zu erwarten.  

Die globale Weizenerzeugung schätzt das USDA auf 773,4 Mio. t um 1,1 % höher als im Vorjahr. Zunahmen werden insbesondere in Australien (+25 %), Argentinien (+10 %), Kanada (+5 %), Indien (+3,4 %) und China (+2,3 %) vorausgesehen. Minderernten in der EU (-9 %), der Ukraine (-9 %), Nordafrika (-5,5 %) und den USA (-2,2 %) gleichen die Erzeugungszunahmen zu einem beachtlichen Teil wieder aus.  

Der Weizenverbrauch wird auf leicht steigende 753 Mio. t geschätzt. Die weltweiten Endbestände wachsen um 6,8 % auf 316 Mio. t. Ohne China liegen die Überhangmengen zwar nur halb so hoch, steigen aber in einem ähnlichen hohen Umfange. Die Weizenvorräte ohne China reichen für 90 Tage (Vorjahr 85 Tage). Angesichts der ausgeprägten Vorsorge-Verhaltensweisen einzelner Länder unter Convid-Pandemie-Bedingungen ist jedoch die hohe Versorgungslage möglicherweise noch zu relativieren.  

Die weltweite Maiserzeugung wird um 6,6 % höher auf ein Rekordniveau von 1.188 Mio. t geschätzt. Die Steigerung wird hauptsächlich durch die USA mit einer vorausgesagten Ernte über 406 Mio. t verursacht, die um 17 % über Vorjahr liegen soll. In Mexiko soll die Maisernte um 30 % mehr liefern als im schwachen Vorjahr. Die Ukraine erwartet eine Erntesteigerung von 8 %.  

Der globale Maisverbrauch wird um 3,6 % höher auf 1.163 Mio. t veranschlagt. Das USDA geht davon aus, dass die Maisverwendung zur Bioethanolerzeugung sich im kommenden Wirtschaftsjahr wieder stabilisieren wird. Auch Im Futtersektor werden höhere Verbrauchsmengen vorausgesehen.  

Die weltweiten Vorratsbestände für Mais steigen von 313 auf 338 Mio. t und reichen rechnerisch für 106 Tage. Ohne China beträgt die Reichweite 57 Tage im Vergleich zu 45 Tagen im Vorjahr.  

Beim übrigen Getreide hat es nur geringfügige Erhöhungen gegeben.  

Für die EU-28 schätzt das USDA eine Gesamternte von 305 Mio. t, davon 141 Mio. t Weizen. Der Export der Union soll von 48 auf 38,5 Mio. t zurückfallen. Die Importe sollen weitgehend gleich bleiben. Die EU-Überhangbestände errechnet das USDA auf rd. 28 Mio. t. fast unverändert zum Vorjahr.  

In einer ersten Reaktion haben die Weizenkurse an der Chicagoer Börse deutlich nachgegeben und sind in diesem Jahr zum 3. Mal unter die Marke von 5 $ je bushel (152,73 €/t) gefallen. Die US Maiskurse zeigen nur eine geringe abfallende Tendenz.

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