US-Wetter: zu kalter und langer Winter - regional zu trocken - jetzt wieder zu nass
Das Wetter meint es nicht gut mit der amerikanischen Landwirtschaft im mittleren Westen. Bisher haben Auswinterungsschäden bei den Wintersaaten und Trockenschäden in den südlichen Regionen die Weizenernte um 15 % gekürzt.
Die Aussaat von Mais und Sojabohnen fing verspätet an, holte dann aber mächtig auf und kam letztlich doch noch termingerecht zu Ende. Die Beurteilungen der Saatenstände fielen bisher überdurchschnittlich gut aus.
Das hat sich geändert. Die jüngsten Berichte vom Saatenstand am vergangenen Sonntag sind eindeutig einige Punkte nach unten gesetzt worden.
Der Saatenstand beim Mais wird 76 % „good to excellent“ eingestuft. Die zu mehr als 92 % gesäten Sojabohnen werden mit 73 %-Anteil in die beiden höchsten Kategorien eingestuft. Winterweizen bleibt bei der weit unterdurchschnittlichen Beurteilung von nur 30 % „good to excellent“. Rund 16 % der Fläche ist gedroschen. Der Regen hat den Erntefortgang unterbrochen.
Die Starkregenfälle der letzten Tage haben zu regionalen Überschwemmungen geführt. In Teilen von Missisippi sollen nach Meldungen 20 % der ausgesäten Sojabohnen neu gesät werden. In Iowa und Illinois wurden die Bestände um 2 bis 3 Punkte niedriger eingestuft.
Beim Mais werden demnächst Beeinträchtigungen erwartet, wennl die Niederschläge in den nächsten Wochen tatsächlich eintreffen sollten.
Insgesamt ist festzustellen, dass die US-Saatenstände immer noch auf hohem Niveau eingeschätzt werden. Die intensiven Regenfälle haben gebietsweise zu Schäden geführt. Die erste Euphorie einer übergroßen Ernteerwartung hat einen Dämpfer bekommen.
Die Regenfälle werden in Verbindung mit der Wetteranomalie El Nino gebracht.
Die jüngsten Börsenkurse zeigen vorerst schwache Reaktionen.