Am Weizenmarkt zeigten sich nach den deutlichen roten Vorzeichen der Vorwoche zum Wochenauftakt erholende Tendenzen. Der meistgehandelte Mai-Kontrakt schloss mit einem Zuwachs von 1,75 Euro bei 193,25 Euro/t. Die Verluste vom Freitag wurden dabei jedoch nicht aufgeholt. Mit Blick auf die kommende Ernte hoffen die Erzeuger hierzulande auf ein trockeneres Wetter im Frühjahr, um Sommergetreide aussäen zu können. Insbesondere in Norddeutschland sind viele Flächen derzeit nicht befahrbar. Über mögliche Auswinterungsschäden und Fäulnisschäden aufgrund der Überschwemmungen wird derzeit nur spekuliert, belastbare Aussagen liegen hier noch nicht vor. Insgesamt sind Marktbeobachter für ganz Europa weniger optimistisch, was die Ernte 2024/25 angeht. Auch in Frankreich und Osteuropa sind viele Flächen sehr nass, in Deutschland ist die Anbaufläche für Getreide insgesamt deutlich rückläufig. Wie das Analysehaus IKAR berichtet, sind die russischen Exportpreise nochmals um deutliche 12 US-Dollar/t auf jetzt 203 US-Dollar/t gefallen. An der CBoT ging es gestern ebenfalls nordwärts. Die Glattstellung von Short-Positionen wird in erster Linie für den Anstieg verantwortlich gemacht, zudem dürften die Verluste der Vorwoche Investoren wieder angelockt haben. Die US-Exportinspektionen der vergangenen Woche brachten eine Verlademenge von 353.000 Tonnen zum Vorschein und damit nochmal 130.000 Tonnen weniger als in der Woche zuvor. Eine etwas größere Weizenernte dürfte Australien einfahren. Das Land auf der Südhalbkugel profitierte zuletzt von besseren Wetterentwicklungen. Das dortige Agrarministerium erhöhte seine eigene Prognose um 0,5 Mio. Tonnen auf jetzt 26,0 Mio. Tonnen. Dennoch wird das sehr starke Vorjahresergebnis nicht erreicht. Heute Morgen ist an der CBoT im vorbörslichen computergestützten Handel noch keine klare Tendenz erkennbar.
Quelle
VR AGRICULTURE
