Die Stimmung am Verarbeitungsmarkt bleibt aus Erzeugersicht freundlich. Für die Fabriken und Verarbeiter ist die Lage jedoch kritisch. Die Verfügbarkeit von freien Mengen ist gering. Erzeuger halten in Erwartung der knappen Versorgungslage Waren zurück. Reka notiert für Innvoator heute 39 Euro/dt. Belgapom schreibt die Notierung der Vorwoche von 35 Euro/dt für Fontane und Challenger fort. Der Verband Fiwap nennt aber bereits Preisspanne für Bintje von bis zu 40 Euro/dt. In Frankreich berichten Marktteilnehmer ebenfalls von einer knappen Abgabebereitschaft der Erzeuger. Qualitativ minderwertige Knollen in den Lägern sind hier meist geräumt und spielen am Markt kaum noch eine Rolle. Neben einer guten Nachfrage der eigenen Industrie laufen auch gute Exportmengen in Richtung Südeuropa.
An der EEX zeigt sich nach einigen Umsätzen zu Beginn der Woche wieder ein ruhigeres Geschehen. Bis zum Mittag wurden heute noch keine Kontrakte gehandelt. Aktuell fehlt es an Geld- und Briefkursen. Nach wie vor kein Interesse zeigt sich bei den weiteren Kontrakten. Das Open Interest im April-24-Termin hat zuletzt ebenfalls nachgelassen.
Der Speisemarkt zeigt sich ausgeglichen. Das Angebot ist weiterhin nicht üppig, die Nachfrage kann meist gedeckt werden. Für die kommende Osterzeit wird wieder mit einer stärkeren Nachfrage aus allen Absatzkanälen gerechnet. In der Pfalz, in Baden-Württemberg und auch in Teilen Niedersachsens beginnen die ersten Auspflanzungen von Frühkartoffeln. Am Speisemarkt in Belgien zeigt sich eine knappe Versorgung, die hier durch die Nachfrage aus dem Verarbeitungsmarkt noch verschärft wird. In Frankreich wird von einer ruhigen Exportnachfrage nach Speisewaren berichtet. Erste Kartoffeln aus Ägypten und Israel werden nun im März erwartet, nehmen aktuell aber noch keinen Einfluss auf den Markt.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 05.30.2024
Die Marktlage hat sich zu Beginn der neuen Woche nur wenig verändert. Die Nachfrage nach Verarbeitungskartoffeln ist weiterhin ungebrochen. Für alle Lieferzeiträume können Erzeuger ihre eingelagerten Partien platzieren. Vermehrt werden von den Vermarktern auch Doppelnutzungssorten für die Pommmesherstellung oder zur Produktion von Chips angefragt. Im Nachbarland Niederlande ist die Spannung weiter hoch. Die Notierungen von PotatoNL zeigten sich für die Kategorie 1 unverändert stabil zur Vorwoche, für die Kategorie 2 konnte die Notierung nochmals angehoben werden. Die Erzeuger zeigen sich weiterhin nur bedingt verkaufsbereit. Gute Partien werden zurückgehalten in der Erwartung weiter Preiszugeständnisse der Verarbeiter. Wegen des knappen Angebotes hat der Export der Niederländer zuletzt deutlich nachgelassen. Zudem lassen sich die sehr hohen Preise in vielen wichtigen Abnehmerdestinationen aktuell nicht durchsetzen. Keine Umstze zeigen sich bis zur Stunde an der EEX.
Am Speisemarkt sind nun die ersten größeren Mengen Speisefrühkartoffeln aus Ägypten in - vor allen süddeutschen - Supermarktregalen zu finden. Zu Ostern werden zudem noch vermehrt Kartoffeln aus Israel erwartet. Der Nachfrage nach Lagerkartoffeln aus Deutschland schadet der frühe Start der Importsaison derzeit nicht. Der Markt zeigt sich insgesamt ausgeglichen bei hohen übergebietlichen Verladungen vom Norden in den Süden. Eine Nachfrage aus dem europäischen Ausland ist ebenfalls vorhanden, hier werden aber wie berichtet wird, nicht mehr alle Anfragen bedient, um zum Saisonübergang keine Engpässe zu verursachen. Derweil laufen die ersten Auspflanzungen früher Sorten. Insbesondere im Südwesten sind erste Erzeuger aktiv. Die Pflanzgutverfügbarkeit ist noch gut gegeben, wird aber dennoch kritisch beobachtet. Teilweise halten Landwirte ihre Konsumkartoffeln aus der Vorsaison zurück um sie als Nachbaupflanzgut zu verwenden.
ZMP Live Expertenmeinung
Unterm Strich stehen deutlioch mehr Vorzeichen und Argeumente für weiter anziehende Preise als es Gründe für sinkende Notierungen gibt.