Am Speisemarkt zeigen sich die die Preise stabil bis leicht schwächer im Wochenvergleich. Der übergebietliche Versand hat zuletzt nachgelassen, da wegen der gut vorankommenden Ernte sich alle Regionen selbst versorgen können. Landwirte lagern bereits hochtourig Kartoffeln der Haupternte ein. Exporte in andere europäische Destinationen finden noch nicht merklich statt. Da aber auch die österreichische Kartoffelernte klein ausgefallen ist und Schweden ebenfalls eine unterdurchschnittliche Ernte in diesem Jahr verzeichnet erhoffen sich Händler neue Möglichkeiten in diese Länder Mengen platzieren zu können. Auch in Frankreich oder den Niederlanden zeigt sich ein aktuell stabiler Kartoffelmarkt. Angebot und Nachfrage halten sich zumeist die Waage.
Verarbeitungskartoffeln sind weiterhin außerhalb bestehender Kontrakte nicht gefragt. In Niedersachsen wurden zuletzt Preise zwischen 10 und 12 Euro notiert, Innovator erzielt in NRW bis zu 12 Euro/dt. Belgapom nennt heute für Challenger einen Preis von 10 Euro/dt. Die Fabriken verarbeiten weiterhin überwiegend Kontraktwaren. In Belgien und den Niederlanden werden vereinzelt freie Mengen aufgekauft. In Frankreich zeigen sich die Fabriken ebenfalls zurückhaltend und verarbeitet auch hier in erster Line Vertragskartoffeln. Freie Mengen werden aber durchaus gehandelt für spätere Liefertermine in diesem oder Anfang des kommenden Jahres. Wie in Belgien werden für Partien, die nicht lagerfähig sind Preise von rund 8 Euro/dt in Frankreich gezahlt. Die RNM notiert aktuell für Innovator 11 Euro. Die Reka veränderte ihre Notierungen heute nicht. An der EEX wurden in dieser Woche wenige Kontrakte gehandelt, das Open Interest hat jedoch etwas zugenommen. Die Preise haben sich auf Wochensicht geringer entwickelt.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 10.10.2023
Die Wetterverhältnisse in Deutschland, den Niederlanden aber auch in Belgien stimmen. Die Landwirte kommen insgesamt gut mit der Ernte voran. Sowohl bei Verarbeitungs- wie auch bei Speisekartoffeln setzt sich immer mehr die Erwartung durch, dass die Mengen aufgrund Qualitäten für die Bedarfsdeckung im weiteren Saisonverlauf nicht ausreichend sein könnten. Niederländische Landwirte hatten zuletzt zügige Erntefortschritte erzielte. Leichte Regenschauer hatten die Böden gut gelockert und die Kartoffeln konnten schonenden geborgen werden. PotatolNL notierte für Verarbeitungskartoffeln der Kategorie 1 gestern im Durchschnitt 1,50 Euro/dt mehr. Aufgrund des guten Erntefortschrittes würde der Angebotsdruck bereits nachlassen, wie Markbeobachter berichten. Aus den einzelnen Regionen werden dabei durchaus sehr unterschiedliche Qualitäten und Erträge berichtet. Insgesamt aber geht der Anbauerverband VTA davon aus, dass Hohlherzigkeit und Missbildungen in diesem Jahr eine größere Rolle spielen als in den Vorjahren. An der EEX zeigen sich auch heute bisher keine Umsätze. Geld- und Briefkurs stehen aktuell 0,70 Euro/dt auseinander. Für die weiteren Kontrakte Juni 24 und April 25 fand bisher zwar kein Umsatz statt, zuletzt haben sich aber Verkäufer im Orderbuch für 25,80 Euro/dt im Juni-Kontrakt und für 34 Euro im April-25-Kontrakt platziert.
Am Speisemarkt kann der Bedarf gut gedeckt werden. Die Preise tendieren seitwärts. Vielerorts lagern die Erzeuger ihre Kartoffeln ein, so dass der Markt langsam aber sicher knapper wird. Mit den dann anstehenden Schwitzprozess dürfte das Angebot somit in Kürze weiter verknappt werden. Aktuell können aus der Ernte und von Feldlagern die Nachfrage ordentlich bedient werden. Der Lebensmitteleinzelhandel sorgt durch Angebotsaktionen für leichte Impulse.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Ernte schreitet gut voran. Deswegen sind alle Regionen mit Speisekartoffeln gut versorgt und in den Überschussgebieten wird bereits fleißig eingelagert. Die Preise am Speisemarkt zeigen sich insgesamt stabil bei nur kleinen Änderungen. Der Verarbeitungsmarkt dürfte hingegen weiter unter Druck stehen. Im Saisonverlauf sind Preissteigerungen aber wahrscheinlich. Die Nachfrage nach TK-Produkten ist groß und wie jüngste Zahlen der EU-Kommission zeigen finden europäische Pommes am Weltmarkt guten Absatz.