Am Speisemarkt zeigt sich eine knappere Versorgungslage, die sich aber noch nicht in steigenden Notierungen äußert. Bis Jahresende rechnen die meisten Marktteilnehmer mit konstanten Preisen. Jedoch werfen die Ernteergebnisse in vielen Ländern und auch hierzulande ihre Schatten voraus. Die übergebietlichen Verladungen aus dem Norden in den Süden laufen weiter auf höherem mengenmäßigem Niveau als im Vorjahr. Mittlerweile wird auch von mehr Nachfrage aus den europäischen Nachbarländern berichtet, insbesondere Polen scheint aktiver geworden zu sein. Auch Käufer aus dem Balkan sind in Deutschland und in Frankreich aktiv auf der Suche.
In den Niederlanden kommt die Ernte von Verarbeitungskartoffeln weiterhin nicht zum Ende. Der Wintereinbruch in der letzten Woche hat die Qualität der immer noch laufenden Ernte deutlich negativ beeinträchtigt. Zudem haben die Erzeuger hohe Kosten, weil die Partien gewaschen werden müssen. Die Preise in den Niederlanden haben auch in dieser Woche leicht angezogen. Die Handelsspanne hat sch jedoch am oberen Ende verkürzt. In Frankreich müssen ebenfalls in dieser Woche noch einige Felder gerodet werden, geschätzt wird, dass rund 5 Prozent der Flächen noch nicht geerntet wurden. Nach zuletzt sehr regnerischen Tagen gab es in Frankreich insbesondere zum Ende der letzten Woche Frost. Die Notierungen in Frankreich zeigen sich wie in Deutschland und Belgien zuletzt stabil. Bei wenigen Umsätzen an der EEX in den letzten Tagen hat der April-24-Termin leicht nachgegeben. Der Index der EEX notierte am Freitag mit 20,90 Euro/dt um 0,20 Euro/dt fester aber unter dem Niveau des Vorjahres zu diesem Zeitpunkt, als 23,40 Euro/dt notiert wurden.
ZMP Live Expertenmeinung
Die späte Auspfanzung im Frühjahr und die langgezogene Ernte machen sich mehr und mehr bemerkbar. Die Notierungen haben ihren vorlufigen Höhepunkt erreicht, im neuen Jahr dürften der Markt die Ergebnisse der diesjährigen Ernte zu spüren bekommen.