An der EEX legt der Kontraktpreis für April 2023 heute wieder etwas zu. Bis zum Mittag wurden 26 Kontrakte gehandelt, der letzte festgestellte Kurs liegt bei 29,50 Euro/dt. Das Open Interest nimmt kurz vor Auslauf des Kontraktes weiter ab. Der darauffolgende Juni-Kontrakt wird von den Marktteilnehmern weiterhin nicht beachtet, was untypisch ist.
An den Kassamärkten für Verarbeitungswaren zeigen sich überall unveränderte Situationen. Die Zahl und die Menge der gehandelten Kartoffeln geht deutlich zurück und findet zumeist zur sehr selten statt. Insbesondere in Belgien, das zu Jahresanfang die Preisentwicklung bestimmte, ist es ruhig geworden. Sowohl die Fiwap als auch Belgapom berichten von unveränderten Preisen und wenigen Umsätzen. Vereinzelt wird Interesse an späteren Lieferungen gemeldet.
Am Speisemarkt zeigt sich insbesondere in Norddeutschland noch ein hohes verfügbares Aufkommen als Kartoffeln. Vor allem in Niedersachsen gibt es noch einige ungekühlte Lagerbestände, die nun geräumt werden müssen. Gleichwohl werden diese Mengen vom Markt aufgenommen bei stabilen Preisen. Vermehrt wird über ein Anziehen der Nachfrage aus Süd- und Osteuropa berichtet. Die Importeure von Frühkartoffeln scheinen auch weiter vorsichtiger zu agieren und nur noch das einzuführen, was durch den Lebensmitteleinzelhandel fest bestellt ist. Nennenswerte Lagerhaltung findet hier in diesem Jahr wohl nicht statt. Die allermeisten Marktteilnehmer rechnet damit, dass die derzeit eingelagerten Kartoffeln noch bis weit in das Frühjahr hinein vermarktet werden können. Unsicherheit besteht jedoch wegen der Spargelsaison. Im letzten Jahr zeigten sich die Verbraucher wegen der damals plötzlich sehr stark gestiegenen Lebenshaltungskosten zurückhaltend bei der Spargel- und der Kartoffelnachfrage.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 21.03.2023
Der Terminmarkt zeigt sich zum Wochenauftakt in freundlicher Stimmung. Heute werden die Kontrakte im Vergleich zu gestern zwar nicht fester gehandelt, können ihren zuletzt aber leicht gestiegenen Preis von 29,50 Euro/dt für Lieferung im April halten. Darin spiegelt sich die Erwartung vieler Marktteilnehmer wider, dass die Nachfrage nach Pommes-Rohstoff Ende April/Anfang Mai wieder beleben dürfte.
Auf die Nachfragebelebung zum Ende der Saison warten die Teilnehmer am Markt für Verarbeitungskartoffeln. Die effektive Nachfrage für kurzfristige Lieferungen war zuletzt deutlich eingebrochen, da insbesondere Fabriken in den Niederlanden und in Belgien ihre Bedarfe für März und April überwiegend gedeckt hatten. Kontrakte für Lieferungen zum Mai lassen sich aber weiterhin platzieren. Auch die Hersteller von Chips sind nach wie vor mit einzelnen Mengen am Markt aktiv. Gefragt sind hier vor allem Sorten wie Agria, Markies und Fontane. In den Niederlanden wurden auch wegen der geringen Nachfrage die Notierung für Cat.-1-Kartoffeln gestern leicht gesenkt. Am oberen Ende der Handelsspanne kürzte die Notierungskommission die bisherige Notierung um 0,50 Euro/dt. Reka, Belgapom, Fiwap und die französische RNM änderten ihre Notierungen in den letzten Woche nicht mehr.
Am Speisemarkt kommen mehr und mehr Importmengen aus Ägypten aber auch aus Israel. Zudem werden insbesondere in Süddeutschland die fehlenden Mengen durch Waren aus Frankreich ergänzt. Gleichwohl werden die Vorräte in Frankreich mittlerweile sehr überschaubar und Einkäufer müssen für diese Speisewaren mittlerweile auch tiefer in die Tasche greifen. Aufschläge für Kistenkühlwaren werden weiterhin nicht gezahlt. Die frühen Lieferungen aus Ägypten und die verbesserten Anbaubedingungen in Spanien dürften die Forderung der Erzeuger auch weiterhin ins Leere laufen lassen.
ZMP Live Expertenmeinung
An den Kartoffelmärkten gibt es nur wenig Neuigkeiten. Die Marktlage ist insgesamt ausgeglichen. Hoffnungen haben insbesondere Erzeuger von Speisekartoffeln in einen anziehenden Export in Richtun Osteuropa.