Nach den neusten Einschätzungen der Landwirtschaftskammern und verschiedenen Bauernverbänden sind die Kartoffelvorräte deutlich niedriger als noch im vergangenen Jahr. Besonders Verarbeitungsknollen liegen zwischen 57 und 70 % weniger Ware in den Lägern, das entspricht ungefähr 130.000 Tonnen. Grund für die aktuelle Entwicklungen ist vor allem die hohe Nachfrage nach Pommes und verarbeiteten Kartoffelprodukten. Die Fabriken produzieren auf Hochtouren und kommen den Nachfragen kaum hinterher. Besonders mit Blick auf die neue, deutlich spätere Ernte könnten sich damit Versorgungsengpässe ergeben. Eine ähnliche Marktlage stellt sich auch in den Nachbarländern dar. Sowohl in Belgien, als auch in den Niederlanden und Frankreich sind Kartoffel knapp und werden dementsprechend zügig vermarktet. Die Läger sind besonders in Belgien weitestgehend geräumt.
Derweil wird aus dem Beneluxland berichtet, dass die Auspflanzungen auf Hochtouren laufen und inzwischen rund 60 % der Felder bestellt sind. Aktuell hoffen die Erzeuger auf passendes Wetter in den kommenden Wochen um zumindest einen Teil der Wachstumsverzögerungen wieder wett zu machen.
Speisekartoffeln werden nach Einschätzungen von Marktteilnehmern vor dem verlängerten Wochenende wieder vermehrt gehandelt. Wenn auch gleich hier vor allem die fehlende heimische Ware durch Importware ersetzt wird. Bei den noch vorhandenen Lagerknollen sind die Erzeuger bemüht zeitnah Abnehmer zu finden, da die Kartoffeln vor allem qualitativ immer weiter nachgeben. Die Preise zeigen sich stabil bis leicht fester.
ZMP Live Expertenmeinung
Wie auch schon in der vergangenen Wochen produzieren die Fabriken auf Hochtouren und dementsprechend sind weiterhin besonders Industriekartoffeln knapp. Die vorhandenen Bestände in den Lägern lassen sich mehr als flott vermarkten. Auch mit Blick auf die kommende Ernte und der vorraussichtlich zu erwartenden Verzögerung könnte sich in einigen Woche eine Knappheit ergeben.