Perspektiven auf den EU-Milchmarkt 2019 – entspanntes Gleichgewicht
Die EU Kommission hat in ihrer vierteljährlichen Vorausschau auf die Agrarmärkte u.a. auch den EU-Milchmarkt 2019 bilanziert. Die Milcherzeugung soll demzufolge um 0,6 % auf 168 Mio. t steigen. Ein Rückgang der Kuhzahlen wird durch die Leistungssteigerung überkompensiert. Die Anlieferung an die Molkereien soll in ähnlich großem Umfang wie die Erzeugung zunehmen
Unsicherheit besteht hinsichtlich der trockenheitsbedingten Grundfutterversorgung in weiten Teilen des Erzeugungsgebietes. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die Altkuhzahlen stärker reduziert werden. In jedem Fall soll die Milchanlieferung im 1. Halbjahr 2019 schwächer ausfallen.
Frischmilcherzeugung und -verbrauch in Höhe von 45,2 Mio.t - rd. 25 % der Erzeugung - geht wie in den Vorjahren kontinuierlich zurück. Je Kopf der Bevölkerung beträgt der Konsum rd. 86 kg im Vergleich zu 5 Jahren früher mit noch 90 kg
Die EU-Buttererzeugung steigt 2019 im mehrjährig üblichen kleinen Rahmen auf 2,4 Mio.t. Der Butterverbrauch legt im gleichen Umfange zu. Der Pro-Kopf-Verbrauch bleibt mit 4,4 kg Butterfett konstant. Der Export in Höhe von 177.000 t soll sich 2019 nicht nennenswert verändern. Die Endbestände gehen leicht zurück. Den Hintergrund liefert der weltweit wieder besser versorgte internationale Milchfettmarkt mit immer noch überdurchschnittlichen Preisen im Vergleich zum Höhenflug der Notierungen in den vorausgegangenen Jahren.
Die hohen öffentlichen und privaten Magermilchpulverbestände sollen durch ansteigende MMP-Exporte von ihrem Höchststand von 500.000 t auf 146.000 t abgebaut werden. Die Interventionsvorräte sollen fast auf Null zurückgefahren werden. Damit würde eine dreijährige Phase staatlicher Eingriffe in den EU-Milchmarkt zu Ende gehen. Die Chancen für steigende MMP-Preise oberhalb des Interventionsniveaus nehmen erkennbar zu.
Die Vollmilchpulvererzeugung 2019 soll leicht ansteigen und wieder das Durchschnittsniveau früherer Jahre erreichen. Der Verbrauch geht rd. je zur Hälfte in den Export bzw. in den Inlandsabsatz
Die EU-Käseerzeugung setzt 2019 ihre ständige Produktionssteigerung früherer Jahre fort. Von den 10,6 Mio.t bleiben 9,88 Mio. t im Inland und fördern den stetig steigenden Pro-Kopf-Verbrauch auf 18,6 kg Je Einwohner. Aber auch der Käseexport erfährt kräftige Exportzunahmen. Demgegenüber fällt die Einfuhr auf weniger als 10 % des Ausfuhrvolumens zurück
Insgesamt soll sich der EU-Milchmarkt 2019 aus der Preisdrucksituation der Vorjahre lösen und Spielräume nach oben hin besetzen können. Dabei spielt die Einbindung in den internationalen Markt eine mitentscheidende Rolle. Die EU steht an vorderer Stelle im globalen Marktgeschehen und beeinflusst daher in einem nicht geringen Maße die Marktverläufe mit
Die zukünftige Preisentwicklung zeichnet sich an den zukünftigen Terminkursen für Milchprodukte an den Börsen ab. Nach anfänglich noch schwachen Kursentwicklungen werden im späteren Jahresverlauf in allen Sparten steigende Kurstendenzen gehandelt.