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08.14
18:06

EU-Milcherzeugung: Stand und Entwicklung vor dem baldigen Quotenende

Europäische Milcherzeuger in den Startlöchern

Knapp ein Jahr vor dem Quotenende im April 2015 haben fast alle EU-Staaten ihre Produktionskapazität aufgerüstet. Ausgenommen sind allerdings Spanien, Griechenland und  Tschechien, die ihr Milcherzeugung weiter zurückgefahren haben. Beurteilungsgrundlage ist die kritische Zeitspanne von Jan bis Mai 2014 im Vergleich zum Vorjahr.

Bei den EU-Ländern mit deutlichen Zuwachsraten sind mehrere Gruppen zu unterscheiden:  In den neuen Mitgliedstaaten sind die Steigerungen in Rumänien mit +15 %  und in den baltischen Staaten mit +8 bis 13 % überraschend hoch. Wesentliche Triebfeder sind die günstigen Standortvoraussetzungen einer preiswerten Milcherzeugung bei gleichzeitig stark gestiegenen Preisen. Auch Polens kleinstrukturierte Milchwirtschaft weist Wachstumsraten von fast 7,5 % auf. Es fällt auf, dass genau diese Länder die höchsten Preiszunahmen verbuchen konnten.

Günstige Bedingungen sind auch in Großbritannien, Irland und Frankreich zu finden. Alle 3 Länder hatten unter der Quotenregelung ihre Erzeugung bisher zurückgefahren und das zustehende Kontingent nur zu 90 % ausgeschöpft. Die hohen Milchpreise der letzten beiden Jahre haben die Milcherzeugung insbesondere auf den günstigen Grünlandstandorten stark begünstigt. Entsprechend hoch ist das Wachstum mit + 7 bis + 12 %.

In den übrigen Mitgliedländern halten sich  die Steigerungen um die 3 bis 4  % im guten Durchschnitt. Deutschland gehört auch dazu. Allerdings bewirkt eine deutsche Steigerung von 3,6 % eine überdurchschnittliche Zunahme an absoluter Milchmenge.

Die Mehrerzeugung an Milch wurde in den MOE-Ländern mit 2 % fallenden Kuhzahlen, aber höheren Milchleistungen der verbleibenden Kühe erwirtschaftet, d. h. der Strukturwandel geht weiter. In den alten EU-Ländern wurden nach Jahren erstmals die Kuhbestände wieder aufgestockt. Der Höhepunkt wurde im Jahr 2012/13 erreicht, ebbte bereits im Jahr 2013/14 wieder ab und soll 2015 wieder rückläufig sein. Dennoch wird aufgrund der Leistungssteigerungen je Kuh die Milcherzeugung weiter wachsen, allerdings soll das Tempo abnehmen.

Eine überbordende Milchsteigerung wird in der EU nicht erwartet. In jüngster Zeit nachgebende Milchpreise auf ein knappes Durchschnittniveau werden sich dämpfend auf das Produktionswachstum auswirken.

Insgesamt ist in der EU eine eindeutige Schwerpunktverlagerung der Erzeugungsstandorte zu beobachten. Hohe Zunahmen sind in den Grünlandstandorten entlang der europäischen Nord- und Ostseeküste festzustellen. Überdurchschnittlich entwickeln sich auch die europäischen Mittelgebirgsregionen mit hohen Grünlandanteilen. Eine zunehmende Verdünnung der Milchproduktion findet in den intensiven Marktfruchtregionen statt. Die stark gestiegene Konkurrenz der Marktfrüchte verdrängt trotz günstiger Milchpreise die Milchwirtschaft in diesen Regionen.      

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