GDT-Auktion vom 03. März 2015 - Ergebnis +1,1 % zur Vorauktion
Die erste Aktion im März 2015 der Global Dairy Trade (GDT) hat im Kern einen weiteren Beitrag zur Konsolidierung des bisher erreichten Preisniveaus nach einer langen Talfahrt geliefert. Der Zuschlag bei durchschnittlichen +1,1 % für alle Produkte und Liefermonate hat zwar an Schwungkraft gegenüber den Vorauktionen verloren, bestätigt aber die bisherige Entwicklung eines gehobenen Preisniveaus für Milchprodukte auf internationaler Ebene.
Wesentlicher Auslöser für das Ergebnis ist die nochmalige Reduzierung des Gesamtangebots. Andererseits ist die Nachfrageseite jedoch (noch) nicht bereit, den Weg eines zweistelligen Preisauftriebs fortzusetzen, der in den Vorauktionen zum Ausdruck kam. Das lässt auf eine überwiegend ausreichend eingeschätzte Versorgungslage für die nächsten Monate schließen, ohne dass zukünftige Engpässe befürchtet werden müssen.
Das Ergebnis im Vollmilchpulverbereich mit -1 % Preisabschlag stellt eine dämpfende Korrektur der starken Preissteigerungen zur Vorauktion dar. Dabei fällt die nochmalige hohe Zunahme für den vorderen Liefertermin Apr.-15 mit +12,8 % besonders heraus. Offensichtlich bestand noch Nachholbedarf in der Versorgung der nächstliegenden Zeitspanne. Für die hinteren Liefermonate scheint man abzuwarten, wie sich der Markt weiter entwickelt. Insbesondere herrscht spürbare Unsicherheit über die Entwicklung in der EU nach dem Quotenende.
Erfreulicher ist das Ergebnis bei Magermilchpulver mit einem durchschnittlichen Plus von 5,9 %. Die Spannbreite reichte von +3,7 bis +7,8 % mit Schwerpunkten in den Monaten Jun.-15 und Jul.-15. Dabei dürfte die typische Produktionspause in Neuseeland Pate gestanden haben.
Bei den Butterfetten hatte diesmal die Normalbutter mit +2,5 % wieder die Nase vorn. Butterreinfett konnte das Ergebnis der Vorauktion nicht halten und blieb im Minusbereich von 2,2 %.
Die Käsenachfrage erfreute sich besonderer Beliebtheit. Schon zum 2. Mal in Folge sind Steigerungsraten in zweistelliger Höhe von rd. 11 % zu beobachten.
Nur 3 (Fonterra, Amul und Arla) der insgesamt 8 angeschlossenen Molkereiunternehmen an der GDT waren diesmal am Auktionsangebot beteiligt.
Die nächsten Auktionen stehen ganz im Zeichen stark nachlassender Milcherzeugung in Neuseeland aufgrund der zu geringen Niederschläge und den Reaktionen in Europa nach dem Quotenende. Wie stark wird der EU-Anlieferungsschub ausfallen, wenn die zurzeit festangezogenen quotenbedingten Bremsen wegfallen? Im weiteren Verlauf kommt das saisonale frühsommerliche Angebotshoch dazu, früher mal als „Weideaustriebseffekt“ bezeichnet.
Für die EU besteht ein nicht zu übersehender Wettbewerbsvorteil im Drittlandgeschäft aufgrund des schwachen Eurokurses, der angesichts der Griechenlandprobleme aller Voraussicht noch längere Zeit anhalten wird.