GDT-Auktion: 2 starke Kursrückgänge in Folge
Nach 9 % vor 14 Tagen jetzt nochmal -8,6 % Kursminderung bei den letzten beiden Auktionsterminen für Milchprodukte der Global Dairy Trade stellt eine verschärfte Milchpreisanpassung nach unten dar. Der langjährige Durchschnittswert wird deutlich unterschritten. Die jetzigen Kurse stehen auf halbem Wege zu den katastrophalen Zahlen des Jahres 2009 zu Zeiten der weltweiten Finanzkrise.
Die wesentliche Ursache dieses Preisrückganges ist in der um + 33 % gestiegenen Angebotsmenge zu suchen. Die Nachfrage ist nach den starken Importaktivitäten der Chinesen im 1. Halbjahr mit ungewöhnlichen Steigerungen von 40 bis 60 % deutlich abgeflacht.
Den größten Kurseinbruch erlebte Vollmilchpulver mit - 11,5 % aufgrund einer Angebotssteigerung von + 48 % zur Vorauktion. Mit - 23,5 % Preisminderung fiel der September-14-Termin besonders schwach aus. Aber auch die hinteren Kurse bis in den Febr-15-Termin mit Abschlägen um die -10 % deuten an, dass der Milchmarkt in eine neue Phase niedriger Preise eingetreten ist.
Magermilchpulver verzeichnete nur einen Kursrückgang von -6,5 %. Die Angebotssteigerung der Lieferanten AMUL, ARLA, Dairy America und FONTERRA fiel mit + 23 % etwas moderater aus. Einen gewissen Hoffnungsschimmer liefern die Febr-15-Kurse, die eine gewisse Kurserholung andeuten. Allerdings fielen die gehandelten Mengen sehr klein aus.
Der Normalbutterverkauf erreichte mit -9,6 % überdurchschnittliche Preisabschläge. Auch in diesem Fall dürfte die Angebotszunahme von + 22 % einen wesentlichen Beitrag zu diesem Ergebnis geliefert haben. Für die einzelnen Liefermonate zwischen Okt.-14 und Jan.-15 wurden zwischen -7,5 bis -13,1 % bezahlt.
Dagegen präsentierte sich Butterreinfett mit einem Auktionsplus von 6 % von der besseren Seite. Die Erklärung ist einfach: ein um -12 % fallendes Angebot. Dabei waren die vorderen Termine bis einschl. Dez.-14 besonders gefragt. Die Jan.- und Febr.-15 Kurs fielen dagegen deutlich ab.
Schwach notierte auch der Cheddar-Käse mit -10,2 % bei einer Angebotssteigerung von 46 % gegenüber der Vorauktion.
Das in Neuseeland begonnene Milchwirtschaftsjahr wird seinen Höhepunkt im Okt -14 erreichen, wenn die Kühe abgekalbt haben und die höchste Milchleistung erreichen. Entscheidend wird der Grasaufwuchs auf den Weiden werden, wobei das Wetterphänomen EL Nino noch eine unberechenbare Rolle spielt.
Hohe Zunahmen der Milcherzeugung werden in der EU-28 registriert. Verkaufsrückgänge in Richtung Russland zwingen zu anderen Absatzwegen. Algerien und der Nahe Osten sind große Abnehmer im Milchpulverbereich. Der Butterabsatz gestaltet sich dagegen sehr viel schwieriger.
Die Milcherzeugung in den USA leidet immer unter den Nachwirkungen der Trockenheit insbesondere im Schwerpunktgebiet Kalifornien und einigen Südstaaten.
Die Milchpreise im 2. Halbjahr 2014 werden deutlich niedriger ausfallen als im 1. Halbjahr. An der Chicagoer Börse waren die Kursreaktionen vergleichsweise gering. Allein MMP zeigte nach kräftigen Rückgängen an den Vortagen Kurskorrekturen nach oben.