26.
06.14
17:27

Rabobank: Milchpreiserholung frühestens zum Jahreswechsel

Rabobank: schwache Milchpreise im 2. Halbjahr 2014 - CME-Kurse stabil

Der seit Febr. 2014 ständige Rückgang der globalen Milchpreise - gemessen an den GDT-Auktionsergebnissen -  wird sich so schnell nicht wieder umkehren, sagt die Rabobank entgegen früher geäußerten Erwartungen.

Die Begründungen werden sowohl auf der Angebots- wie Nachfrageseite geliefert:

Die zurzeit zu beobachtende Steigerung der Milchproduktion in allen bedeutenden Erzeugungsgebieten wird zwar etwas nachlassen, aber nicht sehr stark. Auf der Nachfrageseite sticht die zurückhaltende Nachfrage Chinas ins Auge. Nach Einschätzung der Rabobank hat sich China mit Milchproduktimporten im ersten Halbjahr so stark versorgt, dass jetzt ein gewisser Überhang entstanden ist. Zeitgleich hat die eigene chinesische Erzeugung deutlich zugenommen. Auf der Nachfrageseite entwickeln die anhaltend hohen Verbraucherpreise bei abgeschwächtem Einkommenszuwachs eine weniger stark steigende Verbrauchsentwicklung. All diese Faktoren haben zu den Preisrückgängen im ersten Halbjahr beigetragen, so die Rabobank.

Im 2. Halbjahr soll sich die Steigerung der Milchproduktion in den Erzeugungsgebieten zwar abschwächen, aber immer noch deutlich spürbar bleiben. China wird seine angehäuften Vorratsbestände durch nachlassende Importkäufe abschmelzen. In den übrigen Verbrauchsgebieten setzt man auf einkommens- und preisinduzierte Nachfragesteigerungen in gemäßigten Rahmen.

Für die EU-28 geht die Rabobank nach einer 5,6 %igen Steigerung der Produktion im 1. Halbjahr davon aus, dass die Erzeugung sich oberhalb des Verbrauchszuwachses bewegen wird. Die EU-Ausfuhren sollen sich deutlich verlangsamen. Das bedeutet Preisdruck.

Für die USA sieht die Rabobank eine deutlichen Preisabfall bevorstehen, der auch in den Terminnotierungen des 2. Halbjahres an den Börsen dokumentiert wird.

Neuseelands Milcherzeugung wird in der ab August 2014 beginnenden neuen Kampagne nochmals zulegen und über dem Niveau des Jahres 2013 anzusiedeln sein. Entsprechend hoch werden die Exportangebote eingeschätzt.

Für Australien sehen die Bedingungen für eine steigende Milcherzeugung zurzeit nicht schlecht aus. Aber es droht die Wetteranomalie El Nino, die insbesondere der konzentrierten Milchwirtschaft im südöstlichen Teil Australien zu schaffen machen könnte.    

Brasiliens Milchwirtschaft geht erst mal in die saisonale Trockenperiode. Der Höhepunkt der Milchanlieferung liegt im Dezember. Das Produktionsniveau steigt.  Die Rabobank geht davon aus, dass die zunehmende Erzeugung im eigenen und in den Nachbarländern verbleibt.

Die argentinische Milchwirtschaft leidet unter der hohen Inflationsrate. Die Milcherzeugung bleibt mindestens bis zum Ende des Jahres 2014 rückläufig. Sollte die Wetteranomalie El Nino eintreten, werden übermäßige Regenfälle um den Jahreswechsel und danach den Milchfarmern noch mehr Schwierigkeiten machen.

Abnehmende chinesische Milchvorräte, Entspannung in anderen Milcherzeugungsgebieten und ggfs. ein witterungsbedingter Produktionsrückgang durch El Nino sollte frühestens mit Beginn des  Jahres 2015 wieder zu steigenden Milchpreisen führen, meint die Rabobank.

Die Notierungen an der CME für Milch und Milchprodukte verschiedener Art deuten auf vergleichsweise stabile Kursentwicklungen für die restliche Zeit 2014 hin. Fallende Kurse werden im Frühjahr 2015 erwartet.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich