Auch durch die Festigung des Euro seit Mitte Juli haben sich die Preise für Milch in der EU nicht abgeschwächt, vielmehr haben sie wieder etwas angezogen. Käufer und Verkäufer für längerfristige Geschäfte scheinen die weitere Entwicklung erst einmal abzuwarten. Die Käufer schließen wohl eine Abschwächung durch das zunehmende Angebot Neuseelands in der neuen Saison nicht aus. Die Verkäufer warten ab, weil sie zurzeit keinen Verkaufsdruck spüren. Außerdem wird mit einem Rückgang der Produktion nach Maßgabe des Rückgangs der Milchanlieferungen gerechnet. Am Weltmarkt haben die notierten Preise nach einer leichten Festigung zu Anfang Juli wieder leicht nachgegeben. Dieses Hin und Her ist auf die Schwierigkeiten zurückzuführen, die der Berichterstatter hat, wenn ohnehin wenig umgesetzt wird und das Geschäft sich überwiegend auf die Anwicklung bestehender Kontrakte beschränkt. In der EU ist die leichte Tendenz nach oben eindeutiger. Denn hier steht mehr Handel hinter den notierten Preisen, auch wenn es hier zurzeit ebenfalls überwiegend nur um kurzfristige Bedarfsdeckung geht. Langfristig haben in der Vergangenheit die europäischen Exportpreise immer über denen Ozeaniens gelegen, nicht zuletzt wegen günstigerer Frachten.
ZMP Live Expertenmeinung
Neuseeland kann die Erzeugung von Magermilchpulver nicht in dem Umfang bis November erhöhen, wie die Erzeugung in Europa und den Vereinigten Staaten bis November zurückgeht, auch wenn es mehr werden sollte als im vergangenen Jahr. Die Eurokrise bringt immer wieder Wechselkursschwankungen, die günstige Konstellationen für das Neugeschäft bieten. Eine Angleichung des niedrigeren EU-Preisniveaus an das des höheren Weltmarktniveaus ist eher zu erwarten als die umgekehrte Tendenz.