02.
02.23
Deutlich reduzierte Grundauszahlungspreise deuten sich an

Milch News, 02.02.2023

Bullish
  • Nachfragehoffnungen aus Richtung China
  • Internationale Wettbewerbsfähigkeit wieder in Teilen gegeben
  • weiterhin günstiges Euro-Dollar-Verhältnis für Exporte
Bearish
  • steigende Milchmenge
  • Saisionaler Verlauf Milchmenge
  • Kaufzurückhaltung Einkäufer GV-Bereich und Industrie
  • global anziehende Milchmenge
Bildung Preisindex   Magermilchpulver       €/t
Veröffentlichung Deutschland Niederlande Frankreich Index Änderung
01.02.2023 2.500 € 2.400 € 2.460 € 2.453 € -109 €
25.01.2023 2.575 € 2.500 € 2.610 € 2.562 € -90 €
18.01.2023 2.675 € 2.600 € 2.680 € 2.652 € -108 €
        Butter       €/t
Veröffentlichung Deutschland Niederlande Frankreich Index Änderung
01.02.2023 4.175 € 4.300 € 4.850 € 4.442 € -211 €
25.01.2023 4.340 € 4.300 € 5.320 € 4.653 € -235 €
18.01.2023 4.675 € 4.600 € 5.390 € 4.888 € -159 €
        Flüssigmilch       ct/kg
Veröffentlichung Deutschland Niederlande Dänemark Irland Index Änderung
01.01.2023 61,58 62,25 61,43 69,34 63,65 0,85
12.12.2022 60,53 62,25 59,96 68,47 62,80 2,07

Der Anstieg der Milchmenge hat sich in der dritten Januarwoche nicht fortgesetzt. Gegenüber der 2. Kalenderwoche erfassten die Molkereien 0,3 Prozent weniger Rohmilch. In den ersten drei Wochen des Jahres 2023 wurden insgesamt aber 4 Prozent mehr Milch angedient als in den ersten drei Wochen des Jahres 2022. Rahm konnte sich zuletzt preislich befestigen. Magermilchkonzentrat war verhältnismäßig knapp vorhanden und konnte darum den Abwärtstrend ebenfalls stoppen. Um einen Cent ging die Notierung am Spotmarkt zurück. Das Ife Institut in Kiel ermittelte im Bundesdurchschnitt einen Preis von 31,3 Cent/kg. Auch Global legte die Milchmenge zuletzt zu. In Europa und den USA wurden im November 2022 mehr Rohmilch produziert, auf der Südhalbkugel schrumpfte das Angebot jedoch leicht. Bei den ersten Molkereien deuten sich teilweise deutliche Rückgänge der Auszahlungspreise an.

Großes Thema am Buttermarkt sind die deutlich gefallenen Verbraucherpreise. Diese liegen im Durchschnitt für das 250 Gramm-Päckchen zuletzt bei 1,59 Euro/Stk. Damit folgen die Verbraucherpreise der bereits seit längerem nachlassenden Notierungen für Block- und Formbutter. Insgesamt hat sich der Formbuttermarkt zuletzt wieder etwas belebt, die Abrufe sind reger geworden. Auch durch die neuen Kontrakte mit dem LEH laufen die Abrufe von Formbutter teils besser, als viele Marktteilnehmer erwartet hatten. Die Preisnotierungen für Blockbutter geben auch in dieser Woche wieder nach. Die Abrufe haben zuletzt aber wieder etwas zugelegt und die Nachfrage nach kurzfristigen Lieferverträgen ist weiter belebter. In der klaren Erwartung weiterer Preissenkungen schließen die Einkäufer weiterhin keine mittel- oder langfristigen Blockbutterverträge ab. An der EEX zeigten sich zuletzt in den vorderen Terminen leicht festere Kurse für Blockbutter. Die Handelsaktivitäten an der Börse in Leipzig nahmen aber zuletzt wieder ab.

Der Abwärtstrend bei den Käsepreisen, der seit Anfang Dezember besteht, setzt sich auch in dieser Woche fort. Die Notierungskommission in Hannover senkte die Handelsspanne für Brotware an beiden Enden um jeweils 10 Cent auf 3,80 bis 4,30 Euro/kg. Blockware fiel am unteren Ende der Handelsspanne um 10 Cent und am oberen Ende um 20 Cent auf 3,50 bis 3,80 Euro/kg. im Absatzkanal Lebensmitteleinzelhandel sind die Abrufe und Geschäftstätigkeiten stabil und umfangreich. Dennoch wurden in Bezug auf die abgerufen Mengen nicht alle Erwartungen der Käseproduzenten erfüllt. Großverbraucher zeigen sich abwartend und bestellen nur die Bedarfe der nächsten Wochen, längerfristig wollen diese sich nicht binden. Die zuletzt gefallenen Käsepreisen führen dazu, dass deutsche und europäische Käsewaren insgesamt wieder international wettbewerbsfähig sind. Die Nachfrage aus Drittländern zeigt sich dabei durchaus belebter als noch vor einigen Wochen. Auch aus Osteuropa und Spanien kommen vermehrt Anfragen, die auch in Geschäftsabschlüssen münden. Die Lagerbestände bauen sich trotz der vermehrten Abrufe aus dem Export weiter auf. Die Altersstruktur der Lagerhäuser steigt.

Magermilchpulver in Lebensmittelqualität steht auch mit dem Monatswechsel weiterhin unter Druck. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse senkte die Notierung um 100 Euro am oberen Ende der Handelsspanne und um 50 Euro am unteren Ende. Wegen der höheren Milchanlieferungen seit November haben sich die Lagerbestände deutlich erhöht und sorgen für entsprechenden Abgabedruck auf Seiten der Hersteller. Die Nachfrage auf Seiten der Abnehmer zeigt sich weiterhin unterdurchschnittlich. Hoffnungen haben zu mindestens die Exporteure, dass China nach dem Neujahrsfest der letzten Woche in Kürze wieder verstärkt als Käufer - auch in Europa - auftreten wird. An der EEX ging es für die Kontrakte über alle Laufzeiten südwärts, wenngleich sich der Preisverfall weniger stark auswirkte als bei den Notierungen an den Kassamärkten. Die Handelsaktivitäten für Futtermittelwaren sind weiterhin verhalten, die Notierungen wurden auch hier herabgesetzt. Verhalten zeigt sich in der abgelaufenen Woche auch die Handelsaktivitäten für Molkenpulver. Die Rohstoffverfügbarkeit ist wegen einer höheren Käseproduktion gewachsen. Innerhalb Europas zeigen sich sehr heterogene Preise für Molkenpulver dar, weswegen hier zusätzlich deutliche Preisdiskussionen mit den Einkäufern aufkommen. Am Weltmarkt ist die Nachfrage ruhig. Wenig Bedarf zeigen Industriekunden an Vollmilchpulver. Die Anzahl der Anfragen steigt zwar leicht, Geschäftsabschlüsse kommen dabei aber selten zustande. Im internationalen Wettbewerb fehlt es den hiesigen Vollmilchpulverpreisen auch weiterhin an preislicher Attraktivität.

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ZMP Live Expertenmeinung

Deutschland größte Molkerei hat bereits eine Senkunge des Grundauszahlngspreises um 7 Cent angekündigt. Damit tritt das, was die Börsenmilchwerte bereits seit einigen Wochen andeuten auch am Kassamarkt in Kraft. Die steigende Milchmenge in Deutschland und Europa erhöhen die Wrenverügbarkeiten von Butter, Pulver und Käse deutlich. Der Abwärtstrend der Produktnotierungen ist nach wie vor nicht gebrochen. 

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