07.
12.22
Schwächere Tendenzen setzten sich fort

Milch News, 07.12.2022

  • gute Formbutternachfrage
  • Weihnachtsgeschäft
  • weniger Milch auf Jahressicht
  • rückläufige Viehbestände
  • wachsende Milchmenge Deutschland und Europa
  • fehlende internationale Wettbewerbsfähigkeit
  • Verbraucher wegen Inflation verunsichert
  • Milchalternativen teilweise günstiger
Notierungsergebnisse Milchwaren Deutschland:
Magermilchpulver (Lebensmittelqualität), €/t
07.12.22                       2.780  bis  2980
30.11.22                       2.800  bis  3050
Markenbutter (geformt 250 g), €/kg
07.12.22 7,60 bis 7,80
30.11.22 7,60 bis 7,80
Emmentaler u. Viereckhartkäse (45% Fett i.Tr.), €/kg
07.12.22 5,50 bis 6,70
30.11.22 5,50 bis 6,70
Gouda/Edamer, Block (48%/45%/40% Fett i.Tr.), €/kg
07.12.22 4,80 bis 5,10
30.11.22 5,10 bis 5,50

Zwar wurde in der letzten vollen Novemberwoche etwas weniger Rohmilch angeliefert als in der Vorwoche, jedoch wird die Vorjahreslinie erneut deutlich überschritten. Gegenüber der letzten Novemberwoche 2021 wurden 3,1 Prozent mehr Rohmilch bei den Molkereien erfasst. Der Gesamtjahresrückstand hat sich damit auf 0,5 Prozent verringert. Spotmarktmilch hat zuletzt sehr deutlich nachgegeben. Für die laufende Woche ermittelte das ife Institut in Kiel ein Spotmarktpreis von 52,3 Ct/kg (-3,6 Ct/kg) im Bundesmittel. Auch in den Niederlanden zeigt sich ein ähnlich starker Rückgang, in Italien fallen die Preisrückgänge hingegen moderater aus. Sowohl Industrierahm als auch Magermilchkonzentrat haben im Wochenverlauf zuletzt nachgegeben. Die Verarbeiter haben die Weihnachtsproduktion größtenteils bereits abgeschlossen und durch die anziehende Milchmenge steht zudem mehr Rohstoff zur Verfügung, was Druck auf die Preise ausübt.

Der Buttermarkt zeigt sich weiterhin zweigeteilt. Formbutter ist auch per Anfang Dezember im Lebensmitteleinzelhandel rege gefragt. Die Abrufe durch den LEH bei den Herstellern sind weiterhin druchaus umfangreich. Die Preisnotierungen in Kempten bleiben kontraktbedingt unverändert. Auch die Verbraucherpreise zeigen sich nun seit mehreren Monaten unverändert bei 2,29 Euro für das 250-Gramm-Päckchen. Abwartend zeigen sich hingegen die Händler bei der Blockbutter. Die Käufer scheuen weiterhin umfangreich Waren einzukaufen und warten auf weiter nachlassende Preise. Gleichzeitig zeigen sich aber die Hersteller weniger bereit auf die fallenden Preisforderungen der Käufer einzugehen. Die Herstellungskosten sind nach wie vor hoch und zuletzt wieder leicht gestiegen, weswegen auch von Seiten der Anbieter kaum Handel und Angebot stattfinden. Im Export findet nach wie vor nur sehr vereinzelt Handel mit Blockbutter statt. Die Butter- und Käsebörse in Kempten reduzierte gestern ihre Notierung am oberen Ende um 31 Cent je Kilogramm, am unteren Ende standen 23 Cent weniger auf dem Händlerzettel. An der EEX gaben die Kontraktpreise ebenfalls deutlich nach. Die Handelsaktivitäten an der Börse in Kempten haben sich zuletzt wieder etwas belebt. Nachgegeben haben auch die internationalen Butterpreise. Beim Global Dairy Trade Tender in Neuseeland verlor Butter 1,9 % gegenüber der letzten Auktion.

Unter Druck stehen auch die Käsepreise. In Hannover wurden die Handelsspannen und Durchschnittsnotierungen für Gouda sowohl für Block- als auch für Brotwaren deutlich gesenkt. Die Abrufe durch den Lebensmitteleinzelhandel zeigten sich zuletzt etwas schwächer. Dennoch zeigen sich höhere Abrufmengen als noch Anfang November. Großverbraucher und Industrie riefen ihre Waren im saisonüblichen Umfang ab, zeigen sich aber für neue Kontraktabschlüsse abwartend. Vereinzelt kommen auch wieder Nachfragen aus dem Export, die rückläufigen Preise machen dies möglich. Die Reifelager sind durchschnittlich gefüllt, die Käsewaren werden aber weiterhin tendenziell jung ausgeliefert. Cheddar konnte beim Global Dairy Trade Tender in Neuseeland am Dienstag in preislicher Hinsicht zulegen und gewann 1,8 % an Wert.

Magermilchpulver in Lebensmittelqualität ist nach wie vor im ausreichenden Umfang verfügbar. Im Zuge des gestiegenen Milchaufkommens werden zudem vermehrt Butter und Magermilchpulver von den Werken produziert. Die schwachen Preistendenzen setzten sich auch in dieser Woche fort. Die Nachfrage verläuft impulslos, Geschäftsabschlüsse beschränken sich auf wenige Volumen für das erste Quartal 2023. International konnte beim Global Dairy Trade Tender Magermilchpulver hingegen wieder zulegen. Auf die Abwicklung bestehenden Kontrakte konzentrieren sich die Molkereien bei der Produktion von Vollmilchpulver. Die Nachfrage ist auch hier ruhig und impulslos, vereinzelt gingen aber Anfragen und Bestellungen aus Drittländern bei deutschen Herstellern ein. Dennoch ist EU-Ware weiterhin nun sehr eingeschränkt wettbewerbsfähig. Die Butter- und Käsebörse in Kempten senkte auch gestern die Preisnotierung für Vollmilchpulver. Rückläufig sind die die Notierungen für Molkenpulver. Futtermittelqualitäten sind zwar mittlerweile wieder besser gefragt, Molkenpulver in Lebensmittelqualität hingegen ist mehr als ausreichend verfügbar. Gleichzeitig ist die Nachfrage verhältnismäßig gering.

Schwächere Tendenzen setzten sich fort
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ZMP Live Expertenmeinung

Der Druck auf den Teilmärkten bleibt. Der Markt insgesamt erwartet weiter rückläufige Preise, weswegen die Käuferseite sich auch über den Jahreswechsel hinaus in Zurückhaltung üben dürfte. 

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06.
03.24
08:35

GDT-Auktion im Mrz. 2024: -2,3 % Die erste Mrz.-2024-Auktion der Global Dairy Trade (GDT) hat mit durchschnittlich -2,3 % den Preisanstieg der Vorauktionen abgebrochen. Maßgeblichen Anteil daran haben Voll- und Magermilchpulver mit teilweise deutlichen Preisabschlägen. Die Auktionsmenge läßt mit 21.235 t saisonüblich weiter nach. Vollmilchpulver…

21.
02.24
08:50

GDT-Auktion im Febr. 2024: +0,5 % Die zweite Feb.-2024-Auktion der Global Dairy Trade (GDT) hat mit durchschnittlich +0,5 % den Preisanstieg der Vorauktionen in Teilen fortgesetzt. Maßgeblichen Anteil daran hat diesmal Butterreinfett mit überdurchschnittlich hohen Preisaufschlägen. Die Auktionsmenge läßt mit 23.306 t saisonüblich weiter nach…

17.
01.24
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GDT-Auktion im Jan. 2024: +2,3 % Die zweite Jan.-2024-Auktion der Global Dairy Trade (GDT) hat mit durchschnittlich +2,3 % den Preisanstieg der Vorauktionen fortgesetzt. Maßgeblichen Anteil daran hat Butterreinfett und Normalbutter mit hohen Preisaufschlägen. Die Auktionsmenge läßt mit 24.909 t saisonbedingt weiter nach. Vollmilchpulver (VMP) (rd…

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