Die bundesweite Menge an Rohmilch legt weiter zu und bewegen sich weiterhin deutlich über der Vorjahreslinie. Im gesamten bisherigen Jahr wurden gegenüber dem Vergleichszeitraum rund 3,3 Prozent mehr Rohmilch angedient. In der Folge tendieren die Konzentratmärkte wieder schwächer. Insbesondere Magermilchkonzentrat steht derzeit im Vergleich zur Nachfrage ausreichend gegenüber, Angebot und Nachfrage beim Rahm halten sich die Waage. Spotmarktmilch gab im Bundesmittel nach Berechnungen des ife Institutes um 2,6 Cent/kg auf 30,7 Cent/kg nach.
Die Verbraucherpreise für angepackte Butter sind mit Monatswechsel zum März nochmals gesunken. Um Durchschnitt zahlen Konsumenten für das 250-Gramm-Päckchen jetzt 1,49 Euro und damit nochmals 40 Cent weniger als im Februar. Die Preisnotierung in Kempten blieb gestern auf dem reduzierten Niveau stabil bei 4,98 bis 5,24 Euro/kg. Die reduzierten Verbraucherpreise sorgen für weitere Impulse in der Mengennachfrage der Verbraucher. Der Lebensmitteleinzelhandel ordert weiterhin konstant Waren bei den Herstellern ab. Blockbutter gingen gab gestern bei der Notierung an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse nach. Die Inlandsnachfrage zeigt sich wieder etwas abwartender, hingegen kommen vermehrt Nachfragen aus Drittländern bei den Molkereien an. An der EEX zeigen sich die Butterpreise im Verlauf dieser Woche insgesamt etwas schwächer. Insbesondere die späteren Termine für das zweite Halbjahr haben wieder etwas nachgegeben.
Den Abwärtstrend unterbrochen haben die Käsenotierungen. Für Blockwaren setzte die Notierungskommission erstmals wieder eine leicht bessere Handelsspanne fest. Auch Brotwaren konnten preislich zulegen. Die Nachfrage aus dem Lebensmitteleinzelhandel wird weiterhin als ordentlich beschrieben, bewegt sich aber insgesamt auf dem üblichen Mengenniveau für diese Jahreszeit. Gerechnet wird jedoch damit, dass das bevorstehende Ostergeschäft den Markt weiter beleben könnte. Die Nachfrage aus dem Ausland zieht ebenfalls weiter an. Die Warenausgänge in den Reifelägern sind durchaus umfangreich, so dass sich die Bestände zum Monatsanfang wieder etwas verjüngt haben. Zufrieden sind die Käsehersteller außerdem mit den Abrufen aus der Industrie und von den Großverbrauchern. Die Kaufzurückhaltung wurde zuletzt wieder abgelegt.
Ruhiger zeigt sich in dieser Woche die Nachfrage nach Magermilchpulver in Lebensmittelqualität. Die Belebung im Februar hat sich erst einmal nicht weiter fortgesetzt. Das Handelsvolumen ist wieder geringer und konzentriert sich sowohl im Binnenmarkt als auch im Exportgeschäft auf kurz- bis mittelfristige Liefertermine. Die Notierung in Kempten blieb gestern unverändert, an der EEX zeigten sich zuletzt insbesondere für die Laufzeiten März bis November wieder schwächere Preistendenzen. Ab September 2023 sind zudem am heutigen Donnerstag keine Kaufangebote im offenen Orderbuch der EEX zu finden. Nachgegeben haben die Notierungen für Magermilchpulver in Futtermittelqualität. Insbesondere aus dem Absatzkanal Industrie kommen kaum Nachfragen. Etwas umfangreicher wird hingegen Vollmilchpulver gehandelt. Kleine aber durchaus vermehrte Bestellungen kommen aus dem europäischen Markt bei den hiesigen Herstellern an, die mitunter auch in Abschlüssen münden. Die Notierungen zeigten sich unverändert und auch beim Global Dairy Trade Tender bewegten sich die Preise am Dienstag kaum. Die Wettbewerbsfähigkeit von deuten Vollmilchpulver ist weiterhin nicht voll gegeben. Rückläufig zeigt sich die Nachfrage nach Molkenpulver. Rohstoff steht aufgrund der dynamischen Käseproduktion umfangreich zur Verfügung, jedoch fehlt es hier und da an Kapazitäten in der Trocknung. Abschlüsse kommen weiterhin zustande, jedoch in kleineren Mengen als noch im Februar. Preislich gibt es keine klare Richtung für Molkenpulver. Die Notierungskommission in Kempten setzte die Handelsspanne am unteren Ende leicht herab und am oberen Ende um 20 Euro hinauf.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Molkereien haben ihre Auszahlungspreise im Januar und Februar deutlich nach unten angepasst und sind damit dem Entwicklugnen auf den Teilmärkten nachgekommen. Die aktuelle Milchmengenentwicklung verhindert wirkliche Signale in Richtung wieder steigende Märkte, die gewonne Wettbewerbsfähigkeit und die durchaus gute Verbrauchernachfrage stützen den Markt jedoch grundsätzlich.