16.
03.23
Ostergeschäft belebt Formbutternachfrage

Milch News, 16.03.2023

Bullish
  • europäische Waren wieder (teilweise) wettbewerbsfähig
  • gute Butternachfrage
  • gute Käsenachfrage
  • Euro/Dollar-Verhältnis
Bearish
  • höhere Milchmenge zum Vorjahr
  • jahreszeitliche Milchmengenentwicklung
  • gute Warenverfügbarkeit
  • teilweise wieder verstärkte Zurückhaltung der Käufer

Bildung Preisindex

    Magermilchpulver       €/t
Veröffentlichung Deutschland Niederlande Frankreich Index Änderung
15.03.2023 2.630 € 2.480 € 2.640 € 2.583 € -37 €
0.03.2023 2.650 € 2.600 € 2.610 € 2.620 € 10 €
01.03.2023 2.650 € 2.600 € 2.580 € 2.610 € 33 €
        Butter       €/t
Veröffentlichung Deutschland Niederlande Frankreich Index Änderung
15.03.2023 4.750 € 4.800 € 4.840 € 4.797 € 40 €
0.03.2023 4.650 € 4.800 € 4.820 € 4.757 € -165 €
01.03.2023 4.865 € 4.850 € 5.050 € 4.922 € 164 €
        Flüssigmilch       ct/kg
Veröffentlichung Deutschland Niederlande Dänemark Irland Index Änderung
13.03.2023 58,65 60,00 60,36 67,58 61,65 -1,04
13.02.2023 57,88 62,51 51,45 68,9 62,69 -0,96

Der Anstieg der Milchmenge hat Anfang März nachgelassen. Gegenüber der Vorwoche wurden sogar rund 0,2 Prozent weniger Rohmilch angedient. Des Vorjahresniveau bis zu 9. Kalenderwoche wird nach vorläufigen Berechnungen um 3,2 Prozent überschritten. Spotmarkmilch gab in der letzten Woche nochmals deutlich auf 28,4 Cent/kg im Bundesdurchschnitt nach. Auf den Rohstoffmärkten zeigt sich eine sehr gute Warenverfügbarkeit, die Käufer wieder dazu animiert eine abwartende Haltung einzunehmen. Durch die großen Mengen kommt es wieder verstärkt zum Preisruck. Sowohl Rahm als auch Magermilchkonzentrat werden wieder zu schwächeren Preisen gehandelt.

In Kempten gab die Notierung für Formbutter am oberen Ende der Handelsspanne nach. In den Verbrauchermärkten wird das 250-GRamm Markenbutter derzeit mit 1,49 Euro und damit um 16 Cent geringer als vor einem Jahr angeboten. Die Abrufe aus dem Lebensmitteleinzelhandel legen in Vorgriff auf die Osterfeiertage wieder zu und auch in den kommenden Tagen rechnen Marktteilnehmer mit vermehrten Nachfragen nach abgepackter Butter. Anziehen konnten die Preise für Blockbutter. Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse hob die Preise am unteren Ende um 5 und am oberen Ende um 15 Cent an. An der EEX gaben die Settlement Kurse auf Wochensicht leicht nach. Die Geschäftsaktivitäten laufen weiterhin in ruhigen Bahnen. Neuabschlüsse finden wieder vereinzelt statt. Zudem wird weiterhin über Lieferungen im zweiten Halbjahr verhandelt, Abschlüsse kommen bislang aber nur sehr selten zustande.

Die Abrufe von Schnittkäse zeigen sich auf einem unveränderten Niveau. Di Abrufe konzentrieren sich zuletzt jedoch wieder auf kleinere Verpackungseinheiten. Belebende Impulse kommen aus dem Exportgeschäft. Hier sind die Abrufe und Warenausgänge deutlich höher als noch vor einigen Wochen. Die Preise bleiben unverändert. Die Notierungskommission in Hannover beließ sowohl Block- als auch Brotware auf einem unveränderten Niveau. Da die Warenausgänge hoch sind verjüngten sich die Lagerbestände trotz der höheren Produktion zuletzt abermals.

Magermilchpulver in Lebensmittelqualität hat seine Aufwärtskorrektur unterbrochen. Bei der Notierung in Kempten wurde die Handelsspanne im Durchschnitt um 20 Euro gesenkt. Der Marktverlauf wird im Vorwochenvergleich als ruhiger beschrieben. Wegen der hohen Milchanlieferungen stand ausreichend Magermilchkonzentrat zur Verfügung und auch die Warenverfügbarkeit bei Trockenmasse hat sich zuletzt wieder erhöht. Auch am Weltmarkt hat die Nachfrage wegen des beginnenden Ramadans in muslimischen Ländern nachgelassen. Gespräche für Lieferungen im dritten und vierten Quartal werden geführt, münden aber wegen deutlich unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht in neue Geschäfte. An der EEX gab Magermilchpulver ebenfalls wieder nach. Zurückhaltung zeigen die Käufer für Magermilchpulver in Futtermittelqualität. Die Notierungen geben nochmals deutlich nach, die Nachfrage ist derzeit schwach entwickelt. Ruhig zeigt sich auch der Markt für Vollmilchpulver. Die Warenverfügbarkeit ist auch hier mehr als ausreichend für die derzeitige Nachfrage. Geschäfte kommen in erster Linie auf mengenmäßig geringem Niveau im Binnenmarkt mit der Lebensmittelindustrie zustande. Das Exportgeschäft hat sich wieder leicht rückläufig entwickelt. Keine klare Richtung ist weiterhin beim Molkenpulver feststellbar. Die Handelsspannen bewegen sich in einem weiten Korridor. Nachfragen gehen bei den Herstellern ein, insbesondere aus dem Binnenmarkt besteht Interesse aber auch im Export zeigt sich ein vermehrtes Interesse an Molkenpulver in Lebensmittelqualität. Auf dem Futtermittelmarkt haben die Käufer ihre Bedarfe in den letzten Wochen weitestgehend gedeckt und fragen derzeit kaum neue Waren nach. Nur mit preislichen Zugeständnissen lässt sich hier noch Waren platzieren.

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ZMP Live Expertenmeinung

Unterm Strich bewegt sich der Milchmarkt seitwärts. Während Käse und Formbutter gut abgerufen werden bleiben die Pulvermärkte aufgrund der sehr guten Warenverfügbarkeit schwierig. Nach wie vor gehen wir von einer Bodenbildung aus, die sich mehr und mehr verfestigt. 

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