Mit dem November stehen den deutschen Molkereien wieder mehr Milch zur Verfügung. Sowohl die Vorwochen als auch die Vergleichswoche des Vorjahres wurden dabei teils deutlich überschritten. Das Gesamtrückstand zum Vorjahr verringerte sich auf 0,6 %. An den Rohstoffmärkten zeigte sich vor allem die Fettseite fester. Rahm konnte im Vorgriff auf die vorstehende Adventszeit preislich und mengenmäßig zulegen. Magermilchkonzentrat findet weiterhin keinen klaren Trend und entwickelt sich regional unterschiedlich. Insbesondere weil die Pulverbestände derzeit mehr als ausreichend sind, ist das Konzetrat aktuell volumensmäßig weniger stark gefragt.
Der Sportmarktpreis für Rohmilch hingegen konnte zulegen und notiert gegenüber der Vorwoche um 1 Cent höher bei 55,8 Ct/kg.
Die bevorstehende Adventszeit steigert die Nachfrage der Verbraucher nach abgepackter Butter. Insbesondere die Eigenmarken des Lebensmitteleinzelhandels sind derzeit gut gefragt. Die Abrufe aus den Warenlagern sind umfangreich und rege. Markenwaren lassen sich dem Vernehmen nach derzeit nur als Aktionswaren gut vermarkten. Bei der Blockbutter zeigen sich weiterhin in preislicher Hinsicht schwächere Tendenzen. Die Notierungen an der Butter- und Käsebörse in Kempten wurden sowohl am oberen als auch am unteren Ende um 23 Cent/kg gekürzt. Dennoch zeigt sich bei der Blockbutter eine leichte Belebung des Marktverlaufes. Insbesondere für das erste Quartal des neuen Jahres werden wieder vermehrt Abschlüsse getätigt. Dennoch zeigen sich die Einkäufer derzeit in der Erwartung weiter fallender Preise abwartend mit den Abschlüssen oberhalb ihreres kurzfristigen Bedarfs. Diese Entwicklung zeigte sich zuletzt auch an der EEX in Leipzig. Die Butterpreise gaben dort mehrheitlich nach. Die Handelsvolumen an der Warenterminbörse zeigten sich zuletzt abermals schwächer.
Schnittkäse gibt preislich weiter nach. Abermals wurde die Handelsspanne bei der Preisfestsetzung der Notierungskommission in Hannover sowohl für Block- als auch für Brotwaren herabgesetzt. Die Abrufe aus den Reifelägern sind weiterhin umfangreich, weshalb die Bestände weiterhin als sehr jung und mittlerweile auch wieder als unterdurchschnittlich betrachtet werden. Der Export läuft in ruhigen Bahnen, Großverbraucher und Industriekunden rufen Käse im saisonüblichen Rahmen ab.
Der Abwärtstrend bei Magermilchpulver setzt sich auch in dieser Woche fort. Die durchschnittlichen Preise an der Butter- und Käsebörse in Kempten sind in dieser Woche unter die Marke von 3.000 Euro gefallen. An der EEX zeigen sich ebenfalls schwächere Preise auf Wochensicht. Jedoch deutet die Terminkurve durchaus ein Ende des Preisrückganges im weiteren Jahresverlauf an. An den Kassamärkten gehen bei den Herstellern vermehrt anfragen ein und gleichzeitig bieten diese ihre Waren auch umfangreich an, die Abschlüsse halten sich aber weiterhin in Grenzen. Geld- und Briefkurse stehen bei den Verhandlungen weit auseinander. Waren werden überwiegend für kurzfristige Bedarfe geordert und verhandelt. Ruhig zeigt sich auch der Markt für Magermilchpulver in Futtermittelqualität. Auch hier haben die Notierungen nachgegeben. Vollmilchpulver wird derzeit weniger produziert. Die Hersteller haben ihre Mengen an die ruhige Nachfrage angepasst. Abschlüsse kommen vereinzelt bei stabilen bis leicht schwächeren Preisen zustande. Hier drücken jedoch auch günstigere Offerten aus dem EU-Ausland auf die Märkte. Molkenpulver wird derzeit durchaus umfangreicher produziert, da auch die Käseproduktion aktuell höher ausfällt und damit genügend Molke zur Verfügung steht. Insbesondere Futtermittelqaulitäten werden zu stabilen Preisen gehandelt und es zeigt sich durchaus eine bessere Nachfrage seitens der Käufer. Bei Molkenpulver in Lebensmittelqualität musste die Handelsspanne bei der gestrigen Notierung an der Butter- und Käsebörse nachgeben. Durchschnittlich 35 Euro verlor das Pulver in der Notierung, die bei 1.100 Euro bis 1.180 Euro festgestellt wurden.
ZMP Live Expertenmeinung
Für Butter und Magermilchpulver ging es auch in dieser Woche südwärts. Die Börsenmilchwerte fallen. Für den Oktober konnten die Milchgrundauszahlungspreise nochmals zulegen. Ihre Spitze dürften diese jedoch langsam aber sicher erreicht haben. Die klare Erwartung der Käuferseite, dass die Preise fallen werden, lässt die Preise auch fallen. Insbesondere beim Magermilchpulver sind die vorhandenen Mengen mehr als ausreichend und sorgen damit auch für Angebotsdruck.