Die Milchmengen haben trotz des sonst saisonüblichen Anstiegs in der vergangenen KW 2 nicht weiter zugelegt. Nach Angaben der ZMB wurden rund 1,4 % weniger Rohware bei den Molkereien angeliefert als noch in der Woche zuvor. Vor allem der jüngste Wintereinbruch in vielen Regionen bremste die Produktionsleistung auf vielen Betrieben. Verglichen mit dem Ergebnis aus dem Vorjahr wurden rund 3 % weniger Rohware angeliefert. Am Spotmarkt lag der Preis für die Rohmilch bei 37,6 Cent je kg (ife Institut) und legte damit um 1,7 Cent zum Vorwochenniveau zu. Die Rohstoffmärkte zeigten sich weitestgehend ausgeglichen. Die Fettseite entwickelte sich etwas schwächer, wohin gegen sich die Eiweißseite auf dem Niveau festigen konnte.
Auf dem Buttermarkt haben die Abrufe von Formbutter zeigt sich der Markt nicht einheitlich. In einigen Regionen hat die Nachfrage nach abgepackter Butter leicht zugenommen, in anderen Teilen des Landes fiel die Nachfrage jedoch schwächer aus. Die Preise haben sich in der vergangenen Woche weitestgehend stabil entwickelt. Die Abgabepreise der Molkereien bewegten sich auf Vorwochenniveau. Auch die Preise für abgepackte Butter wurden von der Butter- und Käsebörse unverändert zur Vorwoche fortgeschrieben. Im Einzelhandel lag der Preis für ein 250 Gramm-Päckchen bei 1,69 Euro. Bei der Blockbutter hat sich an den fundamentalen Daten nur wenig geändert. Nachfrage und Angebot standen sich ausgeglichen gegenüber. Besonders für kurzfristige Lieferungen mussten die Käufer festere Preise akzeptieren. Für die späteren Liefertermine wurden nur wenige Abschlüsse getätigt, hier zeigten sich die Marktteilnehmer abwartend.
Am Markt für Magermilchpulver hat sich am ruhigen Handel nur wenig geändert. Die angebotenen Mengen konnten aufgrund der knapperen Verfügbarkeit von Rohmilch gut vom Markt aufgenommen werden. Mit Blick auf das Vorjahr fallen die Lagerbestände in den Fabriken deutlich geringer aus. Impulse fehlten auch aus dem europäischen Umfeld, nur wenige Abschlüsse kamen in den vergangenen Tagen zustande. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch im Handel mit Drittländern. Auch war das Kaufinteresse aufgrund der globalen Konkurrenz und dem Preisdruck schwach. Marktteilnehmer berichten zudem, dass die Probleme im Roten Meer mittlerweile Verzögerungen und Probleme bei der Logistik machen. Das sorgt für zusätzliche Zurückhaltung bei den Käufern. In Kempten musste die Notierung einen Rücksetzer von 30 Euro auf eine Spanne von 2.480 Euro bis 2.620 Euro/Tonne verkraften. Auch an der EEX mussten die Kontraktpreise nachgeben, hier lag der durchschnittliche Preis für Magermilchpulver bei 2.621 Euro je Tonne. Die Umsätze hingegen sind um 73 Kontrakte im Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen.
Der Käsemarkt befindet sich weiterhin in einer stabilen Verfassung. Die Abrufe seitens des Lebensmittelhandels bewegten sich, wie auch schon in der Vorwoche, auf einem recht hohen Niveau. Neue Abschlüsse wurden jedoch eher selten verzeichnet. Die Abrufe aus der Industrie und dem GV-Bereich beschränkten sich zum großen Teil auf Kontraktware. Auch im Exportgeschäfte verlief der Handel auf einem zufriedenstellenden Niveau. Wie auch auf den Pulvermärkten wurden die Handelsgeschäfte durch die Auseinandersetzungen im Roten Meer negativ beeinflusst. Hier kam es nur zu wenigen Aktivitäten. In Kempten wurde für die Blockware die Spanne um 5 Cent je kg auf 4,05 bis 4,25 Euro/kg erhöht.
ZMP Live Expertenmeinung
Auf dem Milchmarkt hat sich die stabile Tendenz weitestgehend fortgesetzt. Die Abrufe bewegen sich auf den Teilmärkten auf einem saisonüblichen Niveau. Die rückläufige Anliefermengen geben zusätzliche Unterstützung. Schwierig bleiben weiterhin die globalen Geschäfte. Hier zeigt sich die heimische Ware derzeit aufgrund des Preisdruckes wenig konkurrenzfähig.