Die Milchmenge zeigt sich zuletzt unverändert. Nach vorläufigen Daten wurde in der 41. Kalenderwoche mengenmäßig die gleiche Milchmenge angeliefert wie in der 40. Kalenderwoche. Zwischen Januar und Oktober standen den Molkereien damit rund 0,9 Prozent weniger zur Verfügung als im gleichen Zeitraum 2021. An den Konzentratmärkten setzte sich die schwächere Preistendenz auch in dieser Woche fort. Rahm war wegen der rückläufigen Nachfrage nach Blockbutter weniger gefragt unter dem gleichen Einfluss steht auch Magermilchkonzentrat. Stabil zeigen sich die Preise für flüssige Magermilch. An den Sportmärkten ging es im Bundesdurchschnitt um 1,6 Cent je Kilogramm südwärts. Das ife Insitut meldet einen Durchschnittspreis von 57,3 Cent/kg.
Formbutter kann sich weiter behaupten. Die Preisnotierungen sind stabil auf erhöhtem Niveau und die Abrufe auf einem hohem Niveau. Hierbei sind jedoch auch Vorzieheffekte zuberücksichtigen, da in der kommenden Woche in vielen Bundesländern entweder der 31.10. und der 1.11. ein Feiertag gefeiert wird. Die Verbraucherpreise zeigen sich zuletzt unverändert bei 2,29 Euro für das 250-Gramm Päckchen Markenbutter. Der Blockbuttermarkt ist hingegen schwieriger. Die Käufer zeigen sich weiterhin abwartend und zurückhaltend. Neugeschäfte kommen zustande, sind mengenmäßig jedoch deutlich unter den Erwartungen für diese Jahreszeit. Gespräche für das erste Quartal 2023 münden selten in Neuabschlüssen. Da die Notierungen für Blockbutter zuletzt immer weiter fielen, lässt die Käufer zudem auf weiter fallende Preise spekulieren. An der EEX zeigen sich genauso wie an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse schwächere Preistendenzen. Die Handelsaktivitäten auf Wochensicht nahmen nochmals ab, gestern konnten an der EEX jedoch wieder vermehrt Umsätze festgestellt werden. Auch bei den jüngsten Umsätzen gaben die Preise für Butter in Leipzig nach. In Kempten wurde die Handelsspanne von bisher 6,70-6,90 Euro/kg auf 6,55-6,80 Euro/kg für Blockbutter gesenkt.
Deutlich fielen auch die Notierungen für Magermilchpulver. Sowohl am unteren als auch am oberen Ende der Handelsspanne senkte die Butter- und Käsebörse in Kempten ihre Notierung um 100 Euro je Tonne. Die Nachfrage ist weiterhin schwach, das Angebot ausreichend. Die Handelsaktivitäten am Binnenmarkt sind gering. Hier warten die Käufer durchaus ab und üben sich in Zurückhaltung. Am Weltmarkt ist Magermilchpulver weiterhin wenig gefragt, insbesondere auch weil China nur sehr geringe Mengen im Vergleich zu früheren Jahren einkauft. Futtermittelqualitäten beim Magermilchpulver stehen ebenfalls unter Druck und gaben noch deutlich nach als die Lebensmittelqualitäten. Die Notierung wurde im Durchschnitt um 240 Euro/t auf eine Spanne von 2.970 bis 3.040 Euro/t. Der EEX gaben die Preise bei nachlassenden Umsatzvolumen nach. Vollmilchpulver zeigt sich aktuell wieder etwas schwächer nachgeragt, kann sich jedoch preislich besser Behaupten als Magermilchpulver.
Knapp ist das Angebot an Schnittkäse. Die Reifelagerbestände sind weiterhin jung und unterdurchschnittlich. Die Produktion wird durch Wartungsarbeiten in vielen Werken zudem derzeit eingeschränkt. Die Nachfrage hingegen zeigt sich weiterhin umfangreich. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel aber auch die Großverbraucher rufen umfangreich Waren ab. Das Drittlandsgeschäft ist weiterhin schwierig, hier fehlt es europäischen Anbietern insgesamt an Wettbewerbsfähigkeit. Die Preise wurden in Kempten und Hannover unverändert fortgeschrieben. Marktteilnehmer rechnen aufgrund der saisontypischen Milchmengenentwicklung und der saisonal anziehenden Käsenachfrage mit einem weiter regen Geschäftsverlauf beim Käse.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Milchmarkt korrigiert auf verhältnismäßig hohem Niveau weiter. Die Molkereiauszahlungspreise zeigen sich noch stabil und fest. Die Börse deutet jedoch auf ein baldiges Absinken der Milcherlöse auf den Betrieben hin. Die Käufer von Butter und Pulver warten zunehmend ab und rechnen mit deutlichen Preisnachlässen.