Niederlande und Dänemark liefern zusammen rd. 11 Mio. Ferkel nach Deutschland
In Deutschland fehlen rd. 20 % des Ferkelbedarfs eines Jahres infolge der laufenden Verringerung des hiesigen Sauenbestandes. Höhere Ferkelleistungen je Sau und Jahr gleichen den Bestandsabbau nur unzureichend aus. Vorbei ist die Zeit der Einführung der Danzucht mit starken Produktivitätssteigerungen.
Als Lieferanten für Ferkel haben sich insbesondere Dänemark und Holland herauskristallisiert. Weitere EU-Mitgliedstaaten spielen nur eine untergeordnete Rolle. Im grenznahen Austausch werden auch gelegentlich Ferkel aus Deutschland in andere Länder verbracht, jedoch ist die Zahl bedeutungslos.
Der deutsche Ferkelimport hat jedoch schon seit 2012 einen gewissen Höhepunkt erreicht. Seitdem bleiben die Einfuhren mehr oder weniger konstant bzw steigen nur noch minimal.Aus Dänemark stammen rd. 6,5 Mio. Ferkel der insgesamt 13,6 Mio. ausgeführten dänischen Tiere. In steigendem Umfange beliefert Dänemark den attraktiven polnischen Markt. Weitere Lieferungen kleineren Umfanges gehen in andere osteuropäische Länder.
Die Niederlande haben im Jahre 2017 rd. 6,625 Mio. Ferkel exportiert. Davon sind 4,48 Mio. Jungtiere nach Deutschland verfrachtet worden, etwa 3,5 % mehr als im Vorjahr. Zweitwichtigster Empfänger niederländischer Ferkel ist Belgien mit 0,9 Mio. Tieren. Aber auch Polen steht auf der Liste der holländischen Exporteure. Selbst Italien und Kroatien werden mit kleinen Stückzahlen bedient.
Niederlande und Dänemark haben schon seit Jahren ihre Obergrenzen für die Viehhaltung erreicht. Die Ferkelerzeugung geht in Dänemark eindeutig zu Lasten der Schweinemast. Die Sauenhaltung ist weniger umweltbelastend als das Schweinemästen, hat aber eine höhere Wertschöpfung.
Diese Grenze hat auch Holland mittlerweile schon erreicht bzw. überschritten. Allerdings wird an der Schweinemast noch stärker festgehalten, so dass der Ausbau der Ferkelerzeugung vorerst noch wenig stark vorankommt.
Wenn man die relativ stabile Zahl der Sauen betrachtet, ist davon auszugehen, dass ein größeres Wachstumauf absehbare Zeit nicht zu erwarten ist. Einen wesentlichen Bremsfaktor in der Entwicklung spielen die kommenden Tierhaltungsnormen, deren Ausgestaltung noch völlig unsicher ist. Das Risiko einer Fehlinvestition ist viel zu groß.