Deutsche Ferkelimporte nehmen wieder zu – hochattraktive Ferkelpreise in Deutschland
Von 2005 bis 2011 verdoppelten sich die deutschen Ferkeleinfuhren aus Dänemark und Holland. Danach gab eine 4 jährige Stagnationsphase mit etwa gleichbleibenden Einfuhren um die 10,5 Mio. Stück je Jahr. Spätestens mit dem Jahr 2016 beginnend steigen die Ferkelimporte wieder an.
Für das laufende Jahr 2017 lässt sich aus den bisherigen Monatslieferungen eine Jahresmenge von 11,5 Mio. Tieren hochrechnen.
Hollands Ferkelerzeuger exportierten im 1. Halbjahr 2017 mit 3,28 Mio. rd.1 % mehr Ferkel ins Ausland. Davon gingen 2,25 Mio. Tiere nach Deutschland. Nach Spanien wurden 156.000 Tiere geschickt; das ist eine Steigerung zum Vorjahrum knapp 40 %. Hohe spanische Schweine- und Ferkelpreise waren die Ursachen. In den Vorjahren lief der spanische Export auf erheblich niedrigerem Niveau. In der Nachurlaubsphase wird der spanische Ferkelbedarf auch wieder deutlich zurückgehen.
Die holländischen Lieferungen nach Polen wurden im 1. Halbjahr 2017 von 173.000 auf 60.000 Ferkel zurückgenommen. Wesentlicher Grund ist die starke Konkurrenz aus Dänemark, das den polnischen Ferkelmarkt zunehmend für sich vereinnahmt.
Die Exporte Hollands nach Ungarn in der Größenordnung von 116.000 Tieren wurden ebenfalls um rd. 26 % verringert. Weite Transportwege und wenig attraktive ungarische Ferkelpreise waren die treibenden Kräfte.
Die verringerten Lieferungen in die vorgenannten Gebiete und die Gesamtsteigerung der holländischen Exporte sind den deutschen Importzahlen zugute gekommen.
Dänemarks Ferkelexporte legen 2017 voraussichtlich um eine weitere Mio. auf 13,7 Mio. Tiere zu. Zwar nimmt davon Deutschland mit rd. 50 % immer noch den größten Teil auf, aber die steigenden Mengen gehen vorrangig in Richtung Polen. Das große polnische Ferkeldefizit nach dem Einbruch der Sauenhaltung um 50 % seit dem EU-Beitritt eröffnet den dänischen Exporteuren auf kurzem Wege steigende Ausfuhrmengen. Dänische Beteiligungen an neugebauten polnischen Ställen verstärken eine dauerhafte Lieferbeziehung.
Für die absehbare Zeit ist angesichts der aufgestockten Sauenhaltung in Dänemark mit weiter steigenden Exportzahlen zu rechnen. Wohin die Lieferungen gehen, hängt wesentlich von den regionalen Ferkelpreisniveaus und den jeweiligen Transportkosten ab.
Im Gegensatz dazu scheinen die holländischen Produktionskapazitäten bereits weitgehend ausgeschöpft zu sein.