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Arla erwartet Anfang 2016 das Ende der Depression am Milchmarkt

Globale Milchpreise stehen wegen einem Überangebot weltweit unter Druck. Der Vorstand von Arla, eine der größten Molkereigenossenschaften Europas, erwartet, dass der Druck Anfang 2016 teilweise nachlassen wird.
Der Preis für Vollmilchpulver ist seit Anfang 2014 aufgrund des Importbanns Russlands auf westliche Lebensmittel, der schwächeren Wirtschaftsentwicklung Chinas sowie dem Ende des Quotensystems in der EU um 53 % verfallen. China und Russland hatten bis dahin 28 % der globalen Milchprodukte bezogen. Dieser Wert ist in diesem Jahr aus 10 % gesunken.
Peter Tuborgh, CEO bei Arla, erwartet, dass China der weltweit größte Importeur von Vollmilchpulver, mit Beginn des nächsten Jahres wieder mehr Milchprodukte importieren muss, da dann die Vorräte im Land erschöpft sein werden. Außerdem werde das Angebot von einigen Ländern außerhalb Europas weniger stark wachsen.
Der europäische Milchmarkt wurde im April 2014 durch den Wegfall des 30 Jahre alten Quotensystems liberalisiert, was den Landwirten erlaubt, ihre Produktion beliebig auszuweiten. Das führte in der Folge zu einem größeren Angebot und zu Preisdruck.
Tuborgh ist aber nicht allzu besorgt, denn die Produktion in Europa ist seit dem Ende des Quotensystems nur um 1 bis 2 % gewachsen. Die Farmer benötigen trotzdem Hilfe. Hier ist nun die Politik gefragt. Ein Weg bietet die Ausweitung der Intervention. Dafür will sich beispielsweise Frankreich auf einer Konferenz der Landwirtschaftsminister am 07. September einsetzen.
Der Arla-Chef erwartet in den kommenden Jahren eine weltweite Steigerung der Milchnachfrage um 2 bis 3 %, angetrieben durch den weltweit steigenden Wohlstand in Schwellenländern. Proteste der Farmer in einigen europäischen Ländern haben dazu geführt, dass einige Lebensmittelketten in Großbritannien, Skandinavien und Deutschland mehr für Milch an ihre Lieferanten zahlen.
Tuborgh erwartet, dass die Deflation, die in diesem Jahr in vielen Märkten beobachtet wurde, abklingen wird. Der Umsatz von Arla Foods fiel im ersten Halbjahr 2015 um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahr auf 5,1 Mrd. Euro, gleichzeitig sank der Gewinn um 19 % auf 122 Mio. Euro. Das in Dänemark ansässige Unternehmen ist weltweit das siebt-größte Milchunternehmen, dem 13.500 Landwirte in sieben EU-Ländern als Genossen angehören.

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