Ölsaatenmarkt: rückläufige Vorratsbestände bei Soja - Preisschwäche bei Palmöl und Raps
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat die globale Sojaversorgung aktualisiert. Es bleibt bei einem weltweiten Rückgang um 5 % zum Vorjahr. Ausschlaggebende Ursache ist die US-Ernte, die im letzten Herbst mit 97 Mio. t um 20 % schlechter ausgefallen ist. Die Amerikaner können jedoch durch ihre hohen Überlagerungsbestände den Fehlbetrag weitgehend ausgleichen. Die zurzeit angelaufene brasilianische Ernte verspricht trotz geringer Abwärtskorrekturen immer noch ein Rekordniveau von 122 Mio. t zu erreichen.
Auf der Nachfrageseite steht China mit leicht erhöhten Importmengen von 88 Mio. t im Vordergrund des Interesses. Dabei bleibt vorerst die Frage offen, welche Mengen die Chinesen in den USA bzw. in Brasilien kaufen werden.
Der diesjährigen globalen Produktionsmenge von 342 Mio. t steht ein geschätzter Verbrauch von 360 Mio. t gegenüber. Es kommt also zum Ende des Wirtschaftsjahres zu einem Abbau der weltweiten Vorratsbestände von 54 auf 36 Mio. t. Diese Entwicklung führt einer Versorgungslage, die im unteren Mittelfeld einzuordnen ist.
Die Terminkurse an den Börsen zeigen für das kommende Halbjahr keine nennenswerten Änderungen der Sojaschrotpreise. Die kommende hohe brasilianische Ernte sorgt für hinreichende Preisdämpfung.
Die Rapskurse an der Pariser Börse können nach ihrem Höhenflug die Linie von 400 €/t gerade noch behaupten. Hintergrund für den Preisabfall sind die zur Schwäche neigenden Kurse für den Marktführer Palmöl im Geschäftsbereich der pflanzlichen Öle. Das hohe Maß an Austauschbar-keit führt zu einer scharfen Preiskonkurrenz. Aller Voraussicht nach bleiben die Kurse jedoch auf dem erreichten abgeschwächten Niveau.
