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10.20
16:18

IGC schätzt globale Sojaernte etwas niedriger

Okt-Schätzung: IGC korrigiert Sojaernte 2020/21 leicht nach unten   

Der Internationale Getreiderat (IGC) schätzt die Sojabohnenernte des Wirtschaftsjahres 2020/21 nur noch auf 370 Mio. t (Vormonat 372,5 Mio. t.). Im Vergleich zum schwachen Vorjahr beträgt die Steigerung rd. 32 Mio. Die entscheidenden Verursacher sind die beiden größten Anbaugebiete Brasilien und die USA.  

Der globale Verbrauch wird auf geringfügig höhere 370 Mio. t veranschlagt. Im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Verwendung um 17 Mio. t zu. Der IGC kürzt die Überhangbestände auf 46,5 Mio.t (Vormonat 50 Mio. t).  

Die US-Sojaernten waren im vergangenen Jahr geprägt von einer verregneten Aussaatperiode, die zu verringerten Anbauflächen und verzögerten Bestellterminen geführt haben. Das Ernteergebnis fiel mit 96,7 Mio. t entsprechend schlecht aus. Allerdings haben die hohen Überhangbestände infolge der Kaufzurückhaltung Chinas zu einer ausreichenden Versorgungslage beigetragen. In jüngster Zeit ist eine verstärkte Nachfrage zu beobachten. Hintergrund ist das fehlende Angebot von getrockneter Maisschlempe (DDGS) infolge des scharfen Produktionsrückganges der Ethanolherstellung. Der Preiseinbruch bei den (Bio)Kraftstoffen macht die Bioethanolherstellung weniger rentabel.  

Für das laufende Wirtschaftsjahr wird eine US-Sojaernte von rd. 116,5 Mio. t erwartet, geringfügig unter den Annahmen im Vormonat. Dabei geht man von einer kleineren Anbaufläche und Durchschnittserträgen aus. Allerdings fallen die Ernteergebnisse in den einzelnen Anbaugebieten sehr unterschiedlich aus.  

Die im 1. Halbjahr 2020 abgeschlossene brasilianische Sojaernte wird auf 127 Mio. t geschätzt. Regenfälle, Hafenarbeiterstreiks und zuletzt die Covid-Pandemie haben zu Beeinträchtigungen geführt. Für die Ernte im 1. Halbjahr 2021 wird ein Rekordergebnis von 133,5 Mio. t prognostiziert. Allerdings verursacht das Wetterphänomen La Niña noch erhebliche Unsicherheiten. Schon jetzt beeinträchtigen die geringen Niederschläge die laufende Aussaat.  

Die argentinische Sojaernte im 1. Halbjahr 2020 wird nur noch auf durchschnittliche 49 Mio. t geschätzt. Trockenperioden haben die Erträgen zugesetzt. Erhöhte Exportsteuern und Behinderungen des Straßentransports infolge der Coronavirus-Pandemie führen zu Engpässen beim Warenabfluß. Eine große Ölmühle hatte wegen fehlender Arbeitskräfte ihren Betrieb eingestellt. Für die Ernte im 1. Halbjahr 2021 wird eine durchschnittliche Höhe von 51,8 Mio. t vorausgesagt.  

Auf der Nachfrageseite sticht China wieder mit hohen Importen von 99,5 Mio. t. bzw. 60 % des Welthandels heraus. Als Lieferanten kommen in den kommenden Monaten zunächst die USA mit knapp 60 Mio. t Exportpotenzial in Betracht. Im Folgejahr wird Brasilien mit einer Gesamtausfuhr von 87 Mio. t die erste Adresse der chinesischen Käufer sein. Schon jetzt sollen 60 % der brasilianischen Ernte im Vorverkauf kontrahiert sein. Die EU-Importe fallen auf 15 Mio. t zurück.  

Die Sojakurse sind in den zurückliegenden Monaten stark gestiegen. Hohe Verbrauchssteigerungen haben bei mittleren Ernten die Vorratsbestände schnell abgebaut. Versorgungsängste infolge der Einschränkungen durch die Virus-Pandemie verstärkten die Einkäufe. Von einer fundamentalen Versorgungskrise kann jedoch nicht die Rede sein. Die jüngsten Kursverläufe haben sich auf einem etwas gemäßigteren Niveau vorerst stabilisiert.

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