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08.19
11:10

IGC schätzt weltweit niedrigere Sojaernte

IGC erwartet niedrigere Weltsojaerzeugung - 23 % weniger in USA

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Aug-Ausgabe den weltweiten Sojamarkt neu bilanziert. Die Gesamterzeugung prognostiziert der IGC nur noch auf 344 Mio. t, rd. 20 Mio. t weniger als im Vorjahr. Der entscheidende Rückgang findet in USA statt, wo die Ernte nur noch auf 100 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit über 123 Mio. t geschätzt wird. Grund sind die starken Niederschläge, die die Aussaat be- und teilweise auch verhindert sowie verzögert haben.

Auf der Verwendungsseite erwartet der IGC einen Verbrauch von 358 Mio. t. Die Differenz zwischen laufender Erzeugung und höherer Nachfrage führt zu einem Abbau der Vorratsbestände von 55 auf 41 Mio. t.

Für Brasilien schätzt der IGC eine steigende Sojaerzeugung von 121 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 116 Mio. t. Paraquay erhöht seine Erzeugung von 9 auf 10 Mio. t. Dagegen soll Argentinien nur eine Ernte von verminderten 54 Mio. t einbringen.

Auf der Nachfrageseite spielt China mit einem Importvolumen von fast 60 % des Welthandels eine ausschlaggebende Rolle. Der IGC schätzt die chinesischen Einfuhren nur noch auf 85 Mio. t. Vor zwei Jahren lagen die Mengen noch bei fast 100 Mio. t. Der Verbrauchsrückgang ist maßgeblich auf die ASP-bedingten Abbau der Schweinebestände zwischen 30 bis 40 % zurückzuführen.

China hat aufgrund der politischen Spannungen zu den USA einen kompletten Importstopp für US-Soja verhängt. Davon ist rd. die Hälfte aller chinesischen Soja-Einfuhren und US-Ausfuhren betroffen. Ersatzweise kauft China in großen Mengen in Brasilien ein. Aber die brasilianische Ernte aus dem Frühjahr/Frühsommer 2019 ist fast ausverkauft. Die nächste südamerikanische Ernte steht erst im März 2020 wieder zur Verfügung. Welche Maßnahmen ergreift China in der Zwischenzeit?

Die bisherige chinesische Boykottierung der US-Soja-Lieferungen hat in den USA zu einer Verdoppelung der Vorratsbestände geführt. Die bevorstehende niedrige US-Sojaernte führt möglicherweise zu einer Verringerung, bleibt aber unsicher, weil die Absatzmöglichkeiten eng begrenzt sind.

Die EU führt rd. 15 Mio. t Sojabohnen und weiter 17,5 Mio. Sojaschrot ein. Die Tendenz ist weitgehend unverändert. Einerseits fehlt aufgrund der drastisch gefallenen Rapsernte eine mögliche Eiweißquelle wird aber durch Importe teilweise ausgeglichen, andererseits sind die Tierbestände in der EU rückläufig. Ausnahme bildet Spanien.

Die zukünftige Entwicklung auf dem Sojamarkt wird einerseits geprägt durch große südamerikanische Ernten, aber reduzierte US-Ernte, einem kräftigen Einbruch beim Sojaimport Chinas und den unsicheren Handelsbeziehungen zwischen China und den USA.

 

Die Kurse im Sojakomplex zeigen eine deutliche Aufwärtstendenz allerdings noch auf stark ermäßigtem Niveau an.

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