Ölsaaten: Steigende Palmölkurse als Auftriebskraft - OPEC-Beschlüsse als Verstärkungsfaktor
Der Marktführer im Ölsaatengeschäft Palmöl erlebt seit gut 2 Monaten eine starke Aufwärtsphase. Hintergrund ist eine schwache Ernte, die eigentlich im Okt.19 ihren Höhepunkt hätte erreichen sollen. Stattdessen werden mit Hilfe steigender Exporte die bisher hohen Vorratsbestände zügig abgebaut. Dazu kommt die zukünftige Anhebung des Beimischungsanteils von Biokraftstoffen. In allerjüngster Zeit werden die OPEC-Beschlüsse zur Verringerung der Rohölförderung einen Teil zum Preisauftrieb beitragen.
Die höheren Konkurrenzpreise ziehen auch die Kurse für den knapp versorgten Rapsmarkt nach oben. Das gilt insbesondere für die Pariser Börsenkurse, die die Preismarke von 400 €/t im Visier haben. In Kanada sorgen das anhaltende chinesische Importembargo und der transportbehindernde Wintereinbruch für anhaltend schwache Kurse.
Die Sojakurse erfahren einen kräftigen Auftrieb aus ihrer bisherigen Tiefpreisphase. Eine weit unterdurchschnittliche US-Ernte und die gespannten Erwartungen an ein besseres China-Geschäft lassen hoffen. Allerdings wird die brasilianische Ernte im Frühjahr 2020 auf Rekordniveau gehandelt. Schlechte Erfahrungen mit den US-China-Handelsgesprächen dämpfen den Kursverlauf.
Terminkurse für Raps und Sojaschrot (Stand 06.12.2019)
In €/ t | Dez.-19 | Febr.20 | Mai-20 | Aug.-20 |
Raps, Paris | - - | 397,00 | 391,50 | 377,75 |
Sojaschrot Hamburg | 298,00 | Mrz.-20: 297 | 297,00 | --- |
er jüngste Kursauftrieb bei Palmöl, Raps und Soja spiegelt sich kaum in steigenden Terminkursen wider. Auch die Spekulation auf knapper werdende Rapsvorräte zum Ende des Wirtschaftsjahres hinterläßt keine erkennbare Wirkung. Das muss nicht so bleiben.