Palmölvorräte in Malaysia auf Rekordniveau – Kurse unter Druck
Die Palmölerzeugung in Malaysia hat zwar ihren saisonalen Höhepunkt im Okt 2018 überschritten, aber das witterungsbedingt üblicherweise wieder nachlassende Früchtewachstum geht in diesem Jahr weniger stark zurück. Die Erzeugung im Jan-2019 liegt bei 1,74 Mio. t. In der Hochsaison Okt-19 wurden 1,95 Mio. t produziert. Üblicherweise fallen die Mengen auf 1,5 bis 1,6 Mio. t zurück.
Bei einem jahresdurchschnittlichen Exportanteil von 85 % entscheidet eine flott laufende Ausfuhr darüber, wie sich die Vorräte entwickeln und die Preise verlaufen. Die Exportmengen sind in Jan.-19 zwar wieder etwas auf 1,7 Mio. t angestiegen, reichen aber nicht aus, den aufgelaufenen Vorratsbestand auf dem Rekordniveau von über 3 Mio. t preiswirksam zu mindern.
Die Erwartungen richten sich darauf, dass die Erzeugung bis in den Sommer hinein abnehmen wird und Exporte infolge der Niedrigpreise steigen können. Damit könnte der reichliche Vorratsbestand abgebaut und den Kursen später wieder Spielräume nach oben eröffnen.
Spätestens im Sep.-19 beginnt wieder der saisonale Wiederanstieg des Früchtewachstums. Nennenswerte Beeinträchtigungen durch typische Wetterphänomene wie El Niño sind zurzeit nicht erkennbar.
Niedrige Palmölkurse in Verbindung mit niedrigen Sojaölkursen sorgen dafür, dass den Rapspreisen hierzulande trotz knapper Versorgung in diesem Marktsegment wenig Chancen für eine Preiserhöhung übrigbleibt.
Der herannahende Brexit und die strittigen USA-China-Handelsgespräche sorgen weiterhin für Verunsicherungen auch im Ölsaatengeschäft.
Aller Voraussicht nach wird der Brexit im Rapshandel zu keinen großen Veränderungen führen. Hohe Zölle bei
den britischen Exporten auf den Kontinent sind nicht zu erwarten, weil nach den WTO-Regeln seit 1964 Einfuhrzölle nicht erlaubt sind. Im Übrigen besteht wenig Exportdruck in GB, weil die britischen Ernten in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind.