Ein Dreifachschlag - Sojapreise unter starken Druck
Die am Mo. 30. Juni mit Spannung erwarteten Veröffentlichungen des USDA haben ihre Wirkungen nicht verfehlt.
- Die Inventarisierung der US-Sojabestände ergab zwar die niedrigsten Werte seit 1980, aber lag immer noch überraschend hoch über den Markterwartungen. Die Begründungen werden in einer zu niedrig eingeschätzten Sojaernte im Herbst 2013 geliefert. Unbeantwortet bleibt die Frage, warum die bisherigen Inventuraufnahmen nicht schon früher Hinweise geliefert haben. Möglicherweise ist angesichts der knappen Versorgungslage ein Hamstereffekt auf Angebots- und Nachfrageseite eingetreten. Eine Verringerung auf der Verbrauchsseite klingt wenig überzeugend.
2. Der größte Überraschungsschlag kam von der um +11 % größeren Sojafläche im Vergleich zum Vorjahr. Rekordanbauflächen wurden gleich in mehreren Staaten wie Michigan, Minnesota, Nebraska, N.-S.-Dakota, Ohio und Wisconsin gemeldet. Selbst die kühnsten Markterwartungen wurden nochmal um mehr 2 % getoppt. Damit steht ein Rekorderntepotenzial im Herbst 2014 ins Haus, das deutlich über der 100 Mio. t Grenze ausfallen könnte, wenn denn das Wetter im Juli und August 2014 mitspielt. Im nachhinein lässt sich die hohe Anbauausdehnung mit der durch Niederschläge behinderten und verzögerten Maisaussaat und dem günstigen Soja-Maispreis-Verhältnis von 2,8:1 erklären.
3. Der Saatenstandbericht lieferte trotz aller Niederschläge der letzten Wochen eine gleichbleibende Bonitierung der Sojabestände mit 72 % Anteil in der Kategorie „good to excellent“. Im Vorjahr lag der Anteil nur bei 67 %
Die Kurse an den Börsen gaben schlagartig nach. Die Sojabohne notierte für den Nov.-14-Termin nur noch bei 11,5 $ je bushel. Die Sojaschrotpreise fielen nach einem ersten verzweifelten Anstieg auf 475 $ je sht (385 € je t) auf 455 $ je sht (369 € je t) zurück.