Dez. 2022: USDA bestätigt hohe Weltrapsernte 2022-23
Die Rapsernten in bedeutenden Ländern der Welt sind nach den vorangegangenen schwachen Jahren mit einem Plus von 10 Mio. t bzw. 14 % kräftig angestiegen. Ausschlaggebend waren die Ernten in den beiden größten Anbaugebieten EU mit +13,3 % und Kanada mit +38,1 %. Aber auch in einer Vielzahl kleiner Länder wurde in der Summe die Produktion um 17,3 % erhöht.
Hintergrund sind u.a. die gestiegenen Preise sowie nach witterungsbedingt ungünstigen Jahren wieder gut durchschnittliche Flächenerträge. Insbesondere Kanada hat sich nach dem hitzebedingt katastrophalen Vorjahr wieder erholt. Herausragend ist auch die australische Ernte, die sich mit zunehmenden Anbauflächen und Erträgen unter den niederschlagsreichen La Niña-Bedingungen verdoppelt hat. Der kriegsbedingte Rückgang der ukrainischen Ernte wurde dadurch mehr als ausgeglichen.
Die überdurchschnittlich hohen Rapspreise sind nicht ausschließlich das Ergebnis des Ukraine-Krieges, sondern hat mehrere Hintergründe. Schon vor Kriegsbeginn war das Niveau infolge knapper Versorgung, gestiegener Rohöl- und Palmölpreise sowie Covid-bedingter Logistik-Probleme auf ein stetig steigendes Niveau in einer Spanne von 400 bis 800 €/t gestiegen. Der Ukraine-Krieg hat den Preisauftrieb für einige Monate verschärft bis zu dem Zeitpunkt des Schwarzmeer-Transport-abkommens, das die Kurse auf eine Orientierungslinie zwischen 600 bis 650 €/t zurückbrachte.
Die verbesserte Versorgungslage in Verbindung mit gebremsten Rohölpreisen und die Erwartung einer steigenden Sojaernte in Südamerika im Frühjahr 2023 führen aktuell zu einer Rapspreis-entwicklung deutlich unterhalb der 600 €/t-Marke. Die Börsenkurse im 1. Halbjahr 2023 unterstützen diese Einschätzung.
