Lage auf dem Ölsaatenmarkt: Wie entwickeln sich die Rapspreise?
Nach dem kriegsbedingten Höhenflug der Rapspreise nähern sich die Notierungen wieder dem mehrjährigen Durchschnittsniveau um die Größenordnung von 400 €/t. Die Zurückentwicklung wird unterstützt durch die fallenden Soja- und Palmöl- sowie den schwächeren Rohölkursen. Die Verlängerung des Abkommens der gesicherten Schwarzmeertransporte eröffnet die Perspektive für die kommenden ukrainischen Rapslieferungen; im Regelfall finden die Exporte überwiegend in den Spätsommer/Herbstmonaten statt.
Die weltweite Rapserzeugung ist im Jahre 2022/23 um rd. 16 auf 87,3 Mio. t gestiegen. Maßgeblich beteiligt waren die beiden größten Produzenten EU-27 und Kanada; den entscheidenden Beitrag lieferte jedoch Australien mit einer Rapsernte von 8,4 Mio. t etwa doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt. Eine höhere Anbaufläche und witterungsbedingt (La Niña) weit überdurchschnittliche Erträge haben dazu beigetragen.
Für die kommende Weltrapsernte schätzt das USDA ein unverändertes Gesamtergebnis zum Vorjahr. Aber in den einzelnen Gebieten werden unterschiedliche Ernten erwartet. Für die EU und Kanada werden jeweils rd. 1 Mio. t mehr vorausgesagt. Auch China und Indien sollen ihre Erzeugung etwas steigern. Dagegen geht das australische Landwirtschaftsamt aufgrund des Wechsels zur El Niño-Wetterlage in Australien von einer 30 %-igen Verringerung aus. Die Farmer haben bereits mit deutlichen Kürzungen der Anbauflächen reagiert.
In der Ukraine wird mit einer durchschnittlichen Rapsernte zwischen 3,5 bis 3,6 Mio. t gerechnet.
Insgesamt wird angesichts eines zu erwartendeten Vorratsaufbaus mit Rapspreisen auf Vorkriegsniveau gerechnet.
