Wie wird die Rapsernte 2017? Schätzungen von EU-KOM und COPA/COGECA
Nach dem Rekordergebnis im Jahre 2014/15 mit über 24,3 Mio. t sind die EU-Rapsernten in den Folgejahren systematisch auf rd. 20 Mio. t zurückgefallen. Neben schwächeren Erträgen war vor allem der Rückgang der Anbauflächen in den größeren Anbauregionen mit Schwerpunkt in Großbritannien und Frankreich verantwortlich. Die nicht mehr zugelassenen Neonicotinoide gegen Rapsschädlinge führen in beachtlichem Maße zu unwirtschaftlichen Beeinträchtigungen in der frühen Wachstumsphase.
Bei anhaltend hohem Rapsverbrauch stiegen die EU-Importe bis auf 3,8 Mio. t je Jahr.
Für das Jahr 2017/18 schätzt die EU-Kommission eine EU-Rapsernte in der Höhe von 22,1 Mio. t. Die Steigerung zum Vorjahr soll durch eine Ausweitung der Anbaufläche um knapp 2 % und eine Erhöhung der Flächenerträge um 8,4 % auf 33,4 dt/ha erreicht werden.
Den Verbrauch 2017/18 beziffert die EU-Kommission mit 25,2 Mio. t. Dementsprechend besteht weiterhin ein Importbedarf in der Größenordnung von rd. 3,5 Mio. t.
Der Dachverband der Bauern- und Genossenschaftsverbände COPA/COGECA schätzt die Rapsernte 2017 auf rd. 19,8 Mio. t, also noch niedriger als im Vorjahr.Grundlagen sind geringfügig kleinere Anbauflächen und Erträgezum Vorjahr. Durchschnittlich sollen nur 30,6 dt/ha geerntet werden.
Nach den COPA/COGECA-Schätzungen sollen 2017 in Deutschland 5,1 Mio. t Raps gedroschen, während in Frankreich anbauflächenbedingt nur 4,3 Mio. t erwartet werden. In Großbritannien geht man ebenfalls von verringerten Anbauflächen aus und schätzt die Rapsernte auf 1,7 Mio. t bzw. rd. 4 % weniger als im Vorjahr.
Dagegen erwarten die Verbände in Polen bei um 11 % vergrößerter Anbaufläche, aber etwas geringeren Flächenerträgen eine Rapsernte von 2,5 Mio. t bzw. rd. 4 % mehr als im Vorjahr.
Im Falle von Sonnenblumen erwartet COPA/COGECA eine unveränderte Ernte in Höhe von 8,4 Mio. t. Sojabohnen werden auf 2,6 Mio. t geringfügig niedriger geschätzt als im Vorjahr.
Die EU Kommission kommt bei Sojabohnen zu ähnlichen Ergebnissen, schätzt aber eine Sonnenblumenernte in Höhe von 9,1 Mio. t.