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04.19
10:28

China steigert 2019 den Fleischimport fast 10-mal höher als die übrige Welt

China verdreifacht seine Fleischimporte in 5 Jahren – 20 -25 %ige Weltimportanteile

China kann den Fleischhunger seiner Einwohner nicht mehr allein aus eigener Produktion stillen. Verschärft durch die aktuellen Ausfälle infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) schätzt das US-Agrarministerium (USDA) den Einfuhrbedarf 2019 auf rd. 4,5 Mio. t. Das ist das Dreifache der Importmengen von vor 5 Jahren. China erreicht damit die höchste Position im Weltfleischhandel.

Die Schweinefleischeinfuhren 2019 werden auf 2,2 Mio. t geschätzt. Das entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um rd. + 41 %. Mit einem 25-%igen Importanteil steht China an der Spitze aller Einfuhrländer auf Weltebene und besitzt damit eine einflussreiche Stellung für die Preisgestaltung in diesem Markt. Betrachtet man die möglichen Produktionsausfälle besteht angesichts der entstehenden Bedarfslücke noch mehr Einfuhrpotenzial. Das sollte die Preise an den Weltmärkten auf Trab halten.

Für die EU schätzt das USDA trotz stagnierender Erzeugung im Binnenmarkt Schweinefleischausfuhren in Höhe von 3,25 Mio. t. Das sind 11 % mehr als im Vorjahr. Lieferungen nach China dürften mit an vorderer Stelle dabei sein.

Die offiziellen Rindfleischeinfuhren haben sich im gleichen Zeitraum mit 1,68 Mio. t ebenfalls verdreifacht. Das ist besonders beachtlich, weil Chinas Fleischimporte dafür bekannt sind, möglichst „sehr preiswertes“ Fleisch einzukaufen. Allerdings verlangt eine wachsende Mittel- und Oberschicht zunehmend Nahrungsmittel der höheren Qualitätsstufe. Der aktuelle Mangel an Schweinefleisch unterstützt diese Entwicklung. Mittlerweile verbreitet sich auch die unbegründete Angst, dass ASP-infiziertes Schweinefleisch menschenschädlich sein könnte.

Neben den offiziellen Rindfleischeinfuhren besteht seit Jahren ein nicht legales Importgeschäft in einer Größenordnung von rd. 1 Mio. t. Die Ware (cara beef = Büffelfleisch)) kommt überwiegend aus Indien, mit dem keine Handelsbeziehungen vereinbart sind, weil das Land nicht frei von Maul- und Klauenseuche ist.

Die Geflügelfleischeinfuhren werden zwar erhöht, halten sich jedoch mit 0,6 Mio. t in einem überschaubaren Rahmen. In diesem Falle ist die Furcht vor den menschengefährlichen Varianten der Vogelgrippe tatsächlich begründet.

Die Summe der Steigerungen der Fleischimporte Chinas für 2019 beträgt rd. 32 % zum Vorjahr. Im Vergleich zur übrigen Welt beziffern sich die globalen Einfuhrzunahmen ohne China auf 3,5 %. Damit wird die herausragende Hebelwirkung der chinesischen Nachfrage für den weltweiten Fleischmarkt mit Schwerpunkt im Schweine- und Rindfleischsektor nochmal unterstrichen.

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