Globaler Handel mit Rind und Schwein -China größter Importeur
Die halbjährlich erscheinende Vorschau des USDA auf den Rind- und Schweinefleischmarktkommt u.a. zu dem Ergebnis, dass China in den letzten Jahren zum weltweit führenden Importeur von Schweine- und Rindfleisch geworden ist.
Die chinesischen Schweinefleischimporte haben sich in den letzten 10 Jahren verfünffacht ; allein in den letzten 4 Jahren hat eine Verdoppelung stattgefunden. Die jüngere Entwicklung hat ihren wesentlichen Grund in einer Umstrukturierung der Schweinehaltung, die aus den dicht besiedelten Gebieten aus Umweltschutzgründen verdrängt werden. Ein Wiederaufbau in marktferne Regionen findet nicht in gleichem Umfange statt, wie die Schweinehaltung in den gesperrten Gebieten aufgegeben wird. Der Hintergrund sind viele Kleinbetriebe bzw. Hinterhofhaltungen, die aus Kapitalgründen den Umstrukturierungsprozess nicht mitmachen.
Aufgrund der knappen Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Nutzflächen hat die Rinderhaltung in China immer eine untergeordnete Rolle gespielt. Lediglich in den Steppen wurde eine extensive Rinderhaltung betrieben, die zum größten Teil der Selbstversorgung diente. Mit steigendem Einkommen einer wachsenden Mittel- und Oberschicht entstand eine zunehmende Nachfrage nach höherwertigen Nahrungsmitteln. Insbesondere in den hafennahen Großstädten besteht die Möglichkeit auf dem preiswerten Seewege Rindfleisch zu importieren. Das knapper werdende Angebot an Schweinefleisch und das durch Vogelgrippe in Verruf geratene Geflügelfleischlenkt die Nachfrage zusätzlich in Richtung Rindfleisch.
Innerhalb der letzten 5 Jahre wurde der Import von Rindfleisch versiebenfacht. Mit mehr als 1,4 Mio. t Rindfleischeinfuhren verdrängt China die bisher führenden USA von der Spitze der Importländer. Ein Ende der Einfuhrsteigerungen ist vorerst nicht abzusehen.
Nimmt man Rind- und Schweinefleisch zusammen, dann errechnet sich das chinesische Importvolumen auf über 4 Mio. t für das Jahr 2017. China bestimmt damit 25 % der weltweiten Rind- und Schweinfleischeinfuhren.Der Einfluss auf die globale Preisentwicklung wird damit von der Nachfrageseite her unübersehbar.
Die Fleischimporte stammen aus Ländern, die ein preiswertes Angebot zur Verfügung und gleichzeitig die hygienischen und gesundheitlichen Anforderungen der Chinesen erfüllen. So ist z.B. der Einsatz von Hormonen in der Rindfleischerzeugung oder die Verwendung von Wachstumsförderern bei Schweinen nicht zugelassen. Sollten bei der Anlandung Spuren davon nachgewiesen werden, werden die Ladungen nicht zur Einfuhr freigegeben, ein hohes Risiko für Länder, die mit diesen Stoffen arbeiten. Insbesondere die USA sind davon betroffen. Die EU kann bei weniger wertvollen Teilstücken vom Schwein gut mithalten, beim teuren Rindfleisch jedoch nicht.