China: Schweinepreise bei 4,44 €/kg (Juli 2022)
Chinas Schweinefleischmarkt erfährt in einem relativ kurzen Zeitabschnitt heftige Schwankungen.
Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) fiel der Schweinebestand im Jahre 2019 um rd. 40 % zurück. Die Schweinepreise stiegen über 6 €/kg. Fleischeinfuhren aller Art stiegen von 1 Mio. t auf fast 10 Mio. t, ohne jedoch einen vollständigen Ausgleich für die Nachfrage zu erreichen.
Der Wiederaufbau der Schweinebestände wurde mit allen Mitteln vorangetrieben. Schon im Jahre 2021 erreichten die Zahlen wieder das Ausgangsniveau, allerdings in veränderten Strukturen. An die Stelle von Kleinbeständen und Hinterhofhaltungen sind überwiegend mehrstöckige Größtbestände („Schweinehotels“) getreten. Finanzstarke Konzerne dominieren heute das Marktgeschehen.
Im Frühjahr 2022 erreichten die Schweinebestände einen Höhepunkt, der die bereits gesenkten Preise von rd. 5 €/kg auf knapp über 2 €/kg abstürzen ließ. Bei hohen Futterkosten wurden Verluste bis zu 150 € je Schwein erzielt. Staatliche Interventionskäufe und die Senkung der Importe auf 6 Mio. t. erreichten kurzfristig nur eine begrenzte Wirkung.
Eine einsetzende Verringerung der Sauenbestände nach staatlichen Orientierungsvorgaben brachte zunächst nach und nach Entlastung, war aber im weiteren Verlauf so stark, dass die steigende saisonale Nachfrage nicht mehr gedeckt werden konnte. Die Folge: innerhalb von 4 Monaten verdoppelten sich die Preise wieder auf über 4,40 €/kg. Bei der Umrechnung hat der stärkere Wechselkurs eine leicht unterstützende Rolle gespielt.
Für den weiteren Verlauf der Jahre 2022/23 lassen sich an den Terminkursen der Dalian-Börse fortgesetzt Preise in einer Spanne von umgerechnet 3,50 bis 4 €/kg ableiten. Erlöse in dieser Höhe versprechen wieder ausreichende Gewinne