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11.20
16:50

Dänische Schweinebranche unter Druck

Dänemark in Not  

Die dänische Schweinebranche gerät in letzter Zeit immer stärker unter Druck. Dabei spielen gleich mehrere Faktoren eine ausschlaggebende Rolle:

  • Die Schweinehaltung wurde im Jahre 2020 in beachtlichen Umfange ausgedehnt.
  • Das steigende Lebendangebot stößt infolge der Covid-Pandemie auf Einschränkungen bei den Schlachtbetrieben mit entsprechenden Rückstau bei fertigen Schlachtschweinen.
  • Der Export in Richtung EU-Binnenmarkt mit Schwerpunkt Deutschland nimmt deutlich ab, weil der chinesische Importstopp für Deutschland für ein verstärktes Fleischaufgebot im eigenen Lande führt.
  • Der Angebotsstau bei deutschen Schlachtschweinen führt zu einer erheblichen Verminderung der dänischen Ferkelexporte nach Deutschland.  

Dänemark verfügt bei Schweinefleisch über einen Selbstversorgungsgrad von über 650 %. Der Export ist ein Schlüsselfaktor für das Land. Lieferungen bleiben zu zwei Dritteln im EU-Binnenmarkt mit Schwerpunkt Deutschland und der Rest wird in Drittländer u.a. nach China geliefert.  

Mit dem chinesischen Exportstopp für deutsches Schweinefleisch als Folge des ASP-Ausbruchs in Deutschland entsteht ein zusätzliches Schweinefleischangebot im EU-Binnenmarkt mit Schwerpunkt in Deutschland und seine Nachbarländer.  

Aufgrund des Ausbruchs einer bisher unbekannten Coronavirus-Variante bei Nerzen hat China die Fleischeinfuhren aus mehreren dänischen Schlachthöfen untersagt.  

Verringerte dänische Ferkelexporte nach Deutschland führen zu steigenden Schweinezahlen in Dänemark selbst. Die jüngste Viehzählung zum 1. Okt. 2020 ergab eine Bestandssteigerung der Schweine über 50 kg von 9,8 % zum Vorjahr.  

Damit steigt der Angebotsdruck in Dänemark, der durch die Begrenzungen bei den Ausfuhren zu erheblichen Problemen führt. Dänische Marktexperten schätzen, dass 350.000 fertige Schweine in der Warteschleife stehen. Wöchentlich werden 25.000 Ferkel weniger nach Deutschland geliefert.  

Die derzeitigen Entwicklungen stehen erst am Anfang. In den kommenden Wochen und Monaten wird mit einer Verschärfung der Lage gerechnet. Das geht an Deutschland und andere EU-Länder nicht spurlos vorbei.

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