19.
12.20
13:06

Erzeugerpreise gefallen - Verbraucherpreise bleiben hoch

Spanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen wird immer größer

Der Verfall der Schweine- und Ferkelpreise kommt in den nachgelagerten Stufen nur abgeschwächt an. Im Supermarkt zahlen Verbraucher kaum weniger als vor der Krise.   

In den vergangenen Monaten hat sich die Schere zwischen den Erzeugererlösen und den Supermarktpreisen für Schweinefleisch immer weiter geöffnet. Während der Kunde im Laden immer noch auf gleichen Preisniveau zahlt wie vor der Coronakrise, sind Schweine- und Ferkelpreise fast über das gesamte Jahr gesunken,

Die einzelnen Vermarktungsstufen argumentieren mit den Coronavirus-bedingten Mehraufwendungen. Die größere Marktmacht erlaubt es ihnen, die gestiegenen Kosten auf die Vorstufen zu überwälzen.  

Tatsächlich ist zu beobachten, daß sich ein Teil der Nachfrage von der Gastronomie auf die Supermärkte verlagert hat und der LEH eine rege Nachfrage verspürt. Andererseits: Das Verbraucher-fertige Fleischangebot ist aufgrund der Coronavirus-bedingten Engpässe bei der Schlachtung und der arbeitsintensiven Feinzerlegung zu Erstellung konsumreifer Produkte nur begrenzt verfügbar. Eine anziehende Nachfrage und ein knapp verfügbares Angebot liefern für den LEH keinen Anlaß, die Verbraucherpreise zu senken. Diese Marktkonstellation ist in den USA noch ausgeprägter als hierzulande. Zeitweise waren die Margen dort 4–fach höher als im Durchschnitt.  

Bei der Grobzerlegung sind jedoch die Teilstückepreise in der 2. Vermarktungsstufe (Schlachtbetriebe an LEH, Verarbeiter und Export) fast parallel zu den Erzeugerpreisen gesunken. Der Rückgang begann beim ersten Corona-Lockdown im März. Erst in jüngster Zeit haben sie sich mit dem Beginn des Weihnachtsgeschäftes behaupten können und stiegen aufgrund der gewachsenen Nachfrage zuletzt sogar etwas an. Davon können Erzeuger vorerst nur träumen.  

Die typischen Überwälzungseffekte im Marktgeschehen machen auch vor den Ferkelnotierungen nicht Halt. Ein Preis von 22 - 25 € je 25 kg-Ferkel ist die bittere Wahrheit zum Ausklang des Jahres 2020.   Schweinemäster können ihre Tierbestände ganz oder teilweise kurzfristig runterfahren, Ferkelerzeuger auf kurze Distanz nicht. Die nachwachsenden Ferkel müssen irgendwo hin, koste es was es wolle. Bitter, aber wahr. In den USA sollen Mio. Ferkel entsorgt worden sein. Man vermeidet es, darüber zu sprechen.

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