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10.19
09:46

EU-KOM: Schweinefleischmarkt 2020: mehr Export - überdurchschnittliche Preise

EU-Schweinefleischmarkt 2020:

EU-KOM prognostiziert zunehmende Erzeugung, fallenden Verbrauch und wachsende Exporte

In ihrer jüngsten Kurzzeitprognose schätzt die EU-Kommission für 2020 eine durch Preisanreize höhere Schweinefleischerzeugung in der EU von +1,5 % zum Vorjahr. Der weitaus größte Anteil am Erzeugungszuwachs wird in Spanien stattfinden. Die iberische Halbinsel profitiert von niedrigen Baukosten und Umweltauflagen sowie einem effizient funktionierenden integrierten Organisationssystem.

Der steigende spanische Export nach China kommt als zusätzlicher Antriebsfaktor hinzu. In der weiteren Perspektive versprechen sich die Spanier zunehmende Absatzmöglichkeiten nach Japan, wenn infolge des Freihandelsabkommen mit der EU die hohen japanischen Importzölle Jahr für Jahr abgebaut werden. Auch den zunehmend defizitären osteuropäischen Markt haben die Iberer im Visier.

In den meisten anderen EU-Mitgliedstaaten wird die Aufstockungsbereitschaft durch Umweltschutzauflagen, Tierhaltungsvorschriften und die afrikanische Schweinepest gebremst. In diesen Ländern deuten die jüngsten Bestandsabstockungen in der Sauenhaltung auf eine begrenzte bis teils deutlich abnehmende Produktionsentwicklung hin.

In Deutschland steht die Schweinehaltung unter dem öffentlichen Druck zukünftig zulässiger Tierhaltungsmethoden, neuer Düngevorschriften und der Gefahr von ASP. Die bisherige Entwicklung der Tierbestände deutet auf Stillstand bis Rückschritt hin, obwohl angesichts der Preisrelationen eine gute Wirtschaftlichkeit in der Schweinehaltung zu verzeichnen ist.

Der EU-Schweinefleischkonsum soll 2020 weiter abnehmen. Der pro-Kopf-Verbrauch fällt von 32,5 auf 31,6 kg. Nur in Spanien stellt man mit Hilfe der Urlaubsgäste in der Sommerperiode noch zunehmenden Bedarf fest.

Bei steigender Erzeugung und fallenden Inlandsverbrauch steigt der EU-Selbstversorgungsgrad von 115 auf 118 %.

Die EU-KOM schätzt einen Exportzuwachs von bisherigen 3,2 auf rd. 3,7 Mio. t. in 2020. Davon soll mehr als die Hälfte nach China geliefert werden. Über die Schlachtnebenprodukte hinaus steigen die Ausfuhren von Schweinefleisch der mittleren Wertkategorie noch stärker an.

Die Liste der Exportländer wird angeführt von Spanien an vorderster Stelle und Deutschland in zweiter Position. Dann folgen Holland, Dänemark, Irland und Großbritannien mit teils erheblich geringeren Mengen.

Für 2020 werden anhaltend überdurchschnittliche Schweinepreise erwartet. Die Begründung besteht in der steigenden Nachfrage aus den asiatischen Ländern mit Schwerpunkt China bei begrenzten EU-Produktionspotenzial.

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