Vorschau auf die vierteljährlichen EU- Schlachtzahlen 2014
Die Beratergruppe bei der EU-Kommission hat Mitte Mai 2014 eine Vorschau auf die EU-Schlachtzahlen für den Rest des Jahres 2014 veröffentlicht.
Danach sollen im ganzen Jahr 2014 die Schlachtungen um -1,4 % niedriger ausfallen als im Vorjahr. Nimmt man die letzten 3 Jahre ab 2012 zusammen, ist mit einem Rückgang von rd. -4 % auszugehen. Ohne die russischen Importsperren hätte eine solche Angebotsentwicklung zu weit überdurchschnittlichen Schweinepreisen geführt.
Das abgelaufene I. Quartal 2014 hat bereits nachweisbar einen Rückgang der Schlachtzahlen von -2,3 % gebracht. Diese Zahl kann man mit den wöchentlichen Meldungen der Schlachtbetriebe in eine gute Übereinstimmung bringen.
Für das 2. Quartal liegt erst die Hälfte an tatsächlichen Meldungen vor. Die Hochrechnung aus der Bestandsentwicklung lässt aber den Schluss zu, das ein verminderter Rückgang von -1,3 % zu erwarten ist. Gleichzeitig ist aufgrund des Beginns der Grillsaison mit einer lebhafteren Nachfrage zu rechnen, soweit das Wetter mitgespielt hat.
Für das 3. Quartal schätzen die Experten nur noch einen Rückgang der Schlachtungen auf
-0,7 %. Sollte die saisonale Fleischnachfrage in den Sommermonaten Juli bis Sept 2014 einigermaßen durchhalten, ist mit keinem großen Marktdruck zu rechnen.
Für das 4. Quartal ab Okt 2014 gehen die Marktexperten aufgrund der Bestandsentwicklung von einer nochmaligen Beschleunigung der Schlachtzahlkürzungen um -1,2 % aus.
Welche Auswirkungen diese voraussichtliche Angebotsentwicklung auf die Schweinepreise haben wird, hängt wesentlich von der zukünftigen Ausgestaltung des russischen Importverbots ab. Man wird vorerst davon auszugehen haben, dass so schnell keine Einigung aufgrund der Verknüpfung mit der Ukraine-Krise zu erwarten ist. Selbst im Falle einer Einigung wird die früher übliche volle Belieferung höchstwahrscheinlich nicht wieder aufgenommen werden, weil zwischenzeitlich andere Lieferverträge geschlossen sind. Möglicherweise könnten zum Ende des Jahres mehr Chancen bestehen, weil ein erhöhter Fleischbedarf in der Vorbereitungsphase auf die Weihnachtsfeiertage besteht, der die Einsicht auf beiden Seiten wachsen lassen könnte. Russische Schweinepreise von derzeit 3,60 € kg SG freut zwar die Erzeuger, aber nicht die Verbraucher.
Einen beachtlichen Einfluss wird auch die Wetterentwicklung einnehmen. Je nach Warenabfluss in Richtung Grillverbrauch ist mit ganz unterschiedlichen Preisentwicklungen zu kalkulieren.
Bei aller Unsicherheit über die zukünftige Preisentwicklung, kann man jedoch festhalten, dass der Marktdruck zumindest von der Angebotsseite vergleichsweise moderat ausfällt.